Raiffeisen Volley Toggenburg musste am Samstagabend zum Tabellendritten Düdingen reisen. Die Freiburgerinnen waren in dieser Partie der klare Favorit. Die Toggenburgerinnen hielten in der Auswärtspartie über weite Strecken sehr gut mit, verpassten aber trotz einer grossen Chance im zweiten Satz den eigentlich verdienten Teilerfolg unglücklich.
(Marcel Erni) Die Freiburgerinnen haben sich auf diese Saison hin viel vorgenommen und möchten unbedingt an der Spitze der Nationalliga A mitspielen. Insgeheim liebäugelt man vielleicht sogar mit dem Schweizermeistertitel. Die Mannschaft des ehemaligen Nationaltrainers Dario Betello verfügt sicher über die Qualität, um mit dem Titelverteitiger Neuchâtel UC, den Favoriten von Sm’Aesch-Pfeffingen und mit VC Kanti Schaffhausen mitzuhalten. Die Holländerin Mebus zieht auf der Passposition geschickt die Fäden und setzt vor allem die US-Amerikanerin Cash auf der Mitteposition mit schnellen Angriffen gut in Szene. Wenn der Aufbau mal nicht wunschgemäss klappt, sind die beiden Bulgarinnen Doshkova und Dimitrova auf der Aussenposition oder aus dem Hinterfeld mit dem hohen Angriffsball zur Stelle. Im ersten Satz zeigte Düdingen viel Respekt, ging kein Risiko ein und startete mit der bestmöglichen Formation gegen die Aussenseiterinnen aus Wattwil. Mit unwiderstehlichen Sprungservices brachte Cash das Heimteam mit 6:0 in Front. Toggenburg liess den Kopf aber nicht lange hängen und fing sich trotz dieses klaren Rückstands gut auf. Beim Stande von 15:11 musste Betello gar ein Timeout nehmen, um den Rhythmus von Raiffeisen Volley Toggenburg zu brechen. Der Rückstand aus der Startphase war aber nicht mehr aufzuholen. Düdingen ging so erwartungsgemäss mit dem Gewinn des Startsatzes mit 25:21 in Führung.
Toggenburg nutzte Chance nicht
Trainer Betello von Düdingen schenkte in der Folge vor allem den eigenen Schweizer Spielerinnen das Vertrauen und verzichtete im zweiten Satz zu Beginn auf drei Ausländerinnen. Jetzt mussten die Nationalspielerinnen Brunner, Sulser und Pierret zusammen mit der routinierten Ex-Volero-Spielerin Granvorka die Verantwortung übernehmen. Raiffeisen Volley Toggenburg nutzte diese Wechsel aus und spielte eine überzeugende Phase. Plötzlich waren die Ostschweizerinnen den Favoriten ebenbürtig und gingen sogar mit 14:16 und 19:22 in Führung. Doch genau in dieser entscheidenden Phase machte Toggenburg den einen oder anderen Fehler zu viel. Die Bälle kamen nicht mehr so präzis wie zuvor. Die grosse Chance blieb ungenutzt und Düdingen konnte das Spiel in extremis zum 23:22-Vorsprung drehen. Die Wattwilerinnen konnten zwar nochmals ausgleichen. Düdingen liess sich diese Gelegenheit aber nicht mehr nehmen und entschied so auch den zweiten Satz äusserst knapp mit 25:23 für sich. Nach der 10-Minuten-Pause liessen die Freiburgerinnen nichts mehr anbrennen. Betello wechselte wieder Cash und die Topscorerin Dimitrova ein. Mit diesem Wechsel baute Düdingen wieder viel mehr Druck auf und zwang Toggenburg arg in die Defensive. Schnell erspielten sich die Favoriten so einen Vorsprung, den Düdingen in der Folge nicht mehr hergab. Raiffeisen Volley Toggenburg kämpfte zwar wacker mit, erreichte in diesem dritten Satz aber lediglich noch 15 Punkte.
Rückrundenstart bei Genève Volley
Trotz dieser Niederlage beim Spitzenteam Düdingen darf Raiffeisen Volley Toggenburg zum Abschluss der Vorrunde zufrieden mit den gezeigten Leistungen sein. Das junge Team macht riesige Fortschritte und scheint für die Rückrunde bestens gerüstet zu sein. Am kommenden Samstag starten die Toggenburgerinnen in Genf in die Rückrunde. Genève Volley konnte in der ersten Partie zu Hause noch knapp mit 3:2 bezwungen werden. Wenn Raiffeisen Volley Toggenburg in der Westschweiz wieder einen Toptag erwischt, liegt gegen diesen Gegner wieder ein Punktgewinn drin. Am 14. Dezember 2019 spielen die Wattwilerinnen dann ihr letztes Heimspiel in diesem Jahr gegen die Aufsteigerinnen von Groupe E Val-de-Travers.
Matchprotokoll:
TV Volley Düdingen– Raiffeisen Volley Toggenburg 3:0 (25:21, 25:23, 25:15) | Raiffeisen Volley Toggenburg: J. Fiechter, C. Bigger, Y. Rong, J. Kuch, J. Pfyl, M. Koch, X. Liu | Coach: Marcel Erni.
Rangliste:
1. Sm’Aesch-Pfeffingen 8 Spiele/24 Punkte (24:2 Sätze) | 2. Düdingen 9/22 (24:8) | 3. Neuchâtel 8/21 (21:5) | 4. Schaffhausen 8/16 (20:12) | 5. Lugano 8/10 (14:17) | 6. Cheseaux 8/9 (13:18) | 7. Franches-Montagnes 8/8 (11:18) | 8. Val-de-Travers 8/6 (6:19) | 9. Genève 8/4 (8:21) | 10. Toggenburg 9/3 (5:26).
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Resultate/Rangliste NLA Damen – Qualifikationsrunde