Eines muss man dem SC Brühl lassen: Er schafft es neuerdings, in jedem Heimspiel für Action und Spannung bis zum Schluss zu sorgen. So auch gegen die U21 des FC Zürich, als es nach 90 Minuten 1:1 stand und das Spiel hin und her wogte; ein letzter Angriff für Zürich, ein Abschluss aufs Tor – der Ball landete im Aussennetz.
(FM/Bild: Kurt Frischknecht) Als der Schiri die Partie danach abpfiff, war man als Brühl-Fan froh, dass es keine Niederlage in letzter Sekunde gegeben hatte, gleichzeitig aber auch enttäuscht, dass der Offensivpower der zweiten Halbzeit so schlecht belohnt worden war, um dann mit etwas Distanz zum Spiel zu erkennen, dass hier zwei Mannschaften auf ähnlichem Niveau ein stimmiges 1:1-Unentschieden zu Stande gebracht hatten. Nicht mehr und nicht weniger.
Entspannt begonnen
Dabei hatte der Nachmittag im Paul-Grüninger-Stadion ganz entspannt begonnen, und man merkte nicht, dass Brühl unter Druck stand. Immerhin war das Spiel ja im Vorfeld als Sechs-Punkte-Spiel angekündigt worden, bei einer Brühler Niederlage hätten die Zürcher sie überholt und die Abstiegsplätze wären im schlimmsten Fall auf drei Zähler näher gerückt. Doch Brühl spielte von Beginn weg gefällig nach vorn, Zürich II verteidigte tapfer. Die Halbzeit war unspektakulär, da Brühl brotlose Kunst bot und Zürich zwar immer wieder konterte und auch öfter als der Gastgeber aufs Tor schoss, aber auch davon war nichts zwingend. Die einzige gefährliche Aktion geschah in der 20. Minute: Ein schnell vorgetragener Angriff der Brühler wurde vom Zürcher Torhüter abgewehrt, der Brühler Stürmer setzte per Kopf nach und wuchtete den Ball über das Tor, verletzte dabei aber den Torhüter so unglücklich, dass dieser kurz darauf ausgewechselt werden musste.
Plötzlich gefährlich
In der zweiten Halbzeit war das Spiel der Brühler plötzlich nicht mehr nur gefällig, sondern auch gefährlich, und es war eine Frage der Zeit, bis Brühl das erste Tor schiessen würde. Das geschah in der 58. Spielminute, als Bozic im Mittelfeld den Ball eroberte, sich durch die Abwehr tankte und den Ball spitz auf Riedle passte, dieser schoss das 1:0. Jetzt waren die Brühler noch besser, fast schon leichtfüssig, doch in der 85. Spielminute passierte das, was bei Brühl in dieser Saison immer wieder passiert. Zürich schaffte völlig entgegen dem Spielverlauf den Ausgleich, und dies unter gütiger Mithilfe der Platzherren. Eine scharfe Hereingabe des Zürcher Flügels wurde von Brühls Innenverteidiger ebenso überflüssig wie unglücklich ab- und ins eigene Tor gelenkt.
Hektische Schlussminuten
Die letzten Minuten wurden dann eben hektisch und unterhaltsam für die knapp 700 Zuschauer im PGS. Diese werden wieder kommen, spätestens in zwei Wochen beim nächsten Heimspiel, wenn der SCB gegen Bellinzona antritt, denn nach wie vor liefert Brühl auch tabellentechnisch einiges an Spannung.
SC Brühl – FC Zürich ll 1:1 (0:0)
Paul-Grüninger-Stadion; 678 Zuschauer; SR M. Turkes
Tore: 58. Riedle (1:0), 85. Rohner (1:1)
Brühl: Lazraj; Bozic, Vanin, Franin, Torlakovic, Scherrer, Holenstein, Riedle (68. Titaro), Pellegatta (79. Nguyen), Abegglen (91. Shala), Sabanovic (86. Vujic).
Zürich: Hadzikic (20. Baumann), Omeragic, Sauter, Kamberi, Seiler, Sohm (49. Kransiqi), Rohner, Furrer (78. Kasai), Volkart, Andereggen (39. Dixon), Binous
Bemerkungen: Gedenkminute für Toni Rädler (Brühler Ehrenmitglied), Brühl ohne Lovakovic, Ivic (beide gesperrt) Huber, Janjatovic, Celebi (alle verletzt).
Verwarnungen: 61. Riedle, 67. Dixon, 92. Franin.