SERRAMALERA WIRD NACHFOLGER VON KLOK

Juan Manuel Serramalera wird ab der kommenden Saison an der Seitenlinie von LINDAREN Volley Amriswil stehen. Der 49-jährige Argentinier kommt vom deutschen Pokalsieger United Volleys Frankfurt und ist in der Schweiz kein Unbekannter. Von 2001-2007 war der zweifache Familienvater mit dem MTV Näfels erfolgreich in der Schweizer Liga unterwegs.

(Gesa Osterwald) Mit seinen 49 Jahren hat Juan Manuel Serramalera schon einiges von der Welt gesehen. Als Globetrotter kann man den in Argentinien geborenen und aufgewachsenen sympathischen Mann bezeichnen. Mit 19 Jahren zog es den Aussen-Annahmespieler nach Italien in eine der stärksten Ligen, bevor er 2001 zunächst als Spieler und später als Trainer beim MTV Näfels für ganze sechs Jahre blieb. Zehn Titel feierte Serramalera in dieser Zeit mit Näfels, dann zog es ihn zurück in die Heimat nach Argentinien zu seiner Frau und den beiden Kindern. Doch schon kurze Zeit später packte Serramalera erneut seine Koffer, das Volleyballfieber war zu gross und es folgten viele Stationen in Europa und Asien als Coach.

«Juan war einer unserer Wunschkandidaten», sagt Sportchef René Zweifel. «Wir haben nur nicht damit gerechnet, dass er für uns zur Verfügung steht», ergänzt er. Denn eigentlich stand Serramalera in Deutschland bei den United Volley Frankfurt unter Vertrag. Der 49-jährige hatte seinen Vertrag bis 2022 bei den Hessen unterschrieben und war somit ausser Reichweite. Dennoch schickte Volley Amriswil eine Anfrage und diese blieb nicht unbeantwortet. «Juan zeigte sich sehr interessiert und wir haben gleich ein mehrstündiges Telefonat geführt», so Zweifel. Da in Frankfurt nach der sportlich erfolgreichen, organisatorisch aber sehr herausfordernden Corona-Saison eine Umstrukturierung ansteht, die der Club mit einem neuen sportlichen Konzept angehen will, einigten sich beiden Seiten auf eine Auflösung des Vertrags.

Freigabe von Frankfurt
Frankfurt gab Serramalera frei und so begannen die Vertragsverhandlungen mit Volley Amriswil, die bald zu einem guten Ende fanden. „Juan ist ein Trainer, der intensiv und individuell mit jedem einzelnen Spieler arbeitet, um ihn und damit das ganze Team besser zu machen – athletisch, taktisch und mental“, beschreibt Zweifel den neuen Coach, der ab Sommer die Geschicke im sportlichen Bereich leiten wird. «Ich kenne die Strukturen in der Schweiz schon seit einiger Zeit», sagt Serramalera. «Und ich habe auch die konstante Entwicklung von Amriswil verfolgt. Ich schätze das professionelle Umfeld sehr und wenn du in einem Verein wie Amriswil arbeitest, dann ziehen alle an einem Strang, denn jeder will gewinnen. Das ist super.»

Abseits des Felds spielt in der Familie Serramalera der Sport auch eine grosse Rolle. Bereits mit acht Jahren kam Juan zum Tennis, entschied sich mit 14 Jahren für Volleyball und kehrte nach seiner aktiven Karriere zurück auf den Tennisplatz. «Jeder braucht etwas, um abseits des Volleyballfelds abschalten zu können. Das ist enorm wichtig», ist der 49-Jährige überzeugt. Bei ihm ist es neben dem Tennis die Fotografie und das Motorradfahren. Seine Tochter eifert dem Vater übrigens bereits nach. Die 19-Jährige ist in der argentinischen Volleyballliga als Zuspielerin unterwegs. Doch seine Familie wird Juan zunächst in Argentinien lassen müssen. Der 16-jährige Sohn geht aktuell noch zur Schule – besuchen und unterstützen wollen ihn aber alle.

Steckbrief Juan Manuel Serramalera
Geburtstag: 14. März 1972 in Buenos Aires (Argentinien)

Bisherige Vereine: 1988-1991 Azul Voley Club Buenos Aires, 1991-1992 Gabbiano Mantova, 1992-1993 Mia Cucine Verona (als Spieler), 2001-2007 MTV Näfles (als Spielertrainer), 2008-2009 Club Cicliste Olimpica de La Banda, 2009-2010 PSM Voley, 2009-2011 Deutsche Nationalmannschaft Männer, 2001-2012 MSM Bella Vista, 2013-2014 Argentinische Nationalmannschaft Frauen, 2014-2017 MKS Dabrowa Gornicza, 2017-2018 Chinesische Nationalmannschaft Männer, 2018-2019 Club Obras de San Juan, 2020-2021 United Volley Frankfurt (als Trainer)

Grösste Erfolge: 5x Schweizer Meister, 3x Cupsieger Schweiz, Sieger Europaliga 2009, Platz 6 Europameisterschaft 2009, Argentinischer Vizemeister und Pokalsieger 2019, Platz 3 Südamerikanische Klubmeisterschaft 2019, Pokalsieger 2021

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