Yves Zellweger, Leiter der Sportschule. Bild: Lukas Pfiffner
Appenzellerland Sport hat die Zahl der Verwaltungsräte von vier auf sieben erhöht. Die Sportschule der Organisation erhält das „Swiss Olympic Partner School“.
(Sportschule Appenzellerland) „Vom jungen Talent bis zur Weltspitze: Dies ist das Ergebnis einer sorgfältigen Aufbauarbeit“. Hans Höhener, der Appenzellerland Sport seit der Gründung 2005 präsidiert, hat dieser Tage allen Grund zur Freude. Sie betrifft nicht nur den Leichtathleten Simon Ehammer, das Aushängeschild der Organisation, sondern allgemein das vergangene Jahr. Und zwei Tage nach der Generalversammlung wurde bekannt, dass Appenzellerland Sport das Label von „Swiss Olympic“ erhält.
„Es freut uns enorm“, sagt Yves Zellweger, der Leiter der Sportschule. Die Organisation ist eines von sechs Bildungsinstituten, die per 1. August neu als „Swiss Olympic Partner School“ zertifiziert sind. Das Label wird jeweils nach Prüfung für eine leistungssportfreundliche Grundhaltung und ein flexibles Unterrichtsmodell vergeben. Es gilt für vier Jahre. Das Modell mit Partnerschulen und der Schulverbundslösung über die Sekundarstufen 1 und 2, wie es Appenzellerland Sport praktiziert, ist in der Schweiz einzigartig: Es war bisher in den Vergabe-Richtlinien nicht vorgesehen. Nun ist der bürokratische Weg frei. „Wir sehen die Auszeichnung als Lohn für die Arbeit und danken allen Leuten und Partnern, die unsere Idee mittragen und uns unterstützen“. Die Ausgangslage für auswärtige Jugendliche sei mit dem Label besser. In den umliegenden Kantonen habe die Kostengutsprache für Sportschülerinnen und Sportschüler zwar gut funktioniert, ergänzt Zellweger. „Aber dies ist nicht bei allen Kantonen so. Im vergangenen Jahr gab es zum Beispiel eine Anfrage eines Mehrkämpfers. Von dessen Wohnkanton lag keine Kostengutsprache vor, weil wir kein Label hatten“. Ab diesem Sommer tragen 67 Schulen das Label des Dachverbands des Schweizer Sports. Die Zertifizierungsfeier findet am 6. September in Bern statt.
„Wer nichts verändern will…“
Am Montag wurden an der GV nebst Hans Höhener, Daniel Büchel, Gret Graf und Bruno Höhener mit Patrick Kessler, Johannes Schläpfer sowie Eveline Rechsteiner drei Personen neu in den Verwaltungsrat gewählt. „Wir wollen uns breiter abstützen“, erklärte Höhener. Er nahm Bezug auf ein Zitat von Gustav Heinemann: „Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren will“. Auch wenn man sportlich, personell und finanziell sehr gut unterwegs sei, gelte es, an der Entwicklung zu arbeiten. Die kürzlich gegründete Sportförderstiftung helfe bei der Finanzierung von Sportdienstleistungen und Projekten. Weiteres Ziel ist die Schaffung eines Beirates. Mit ihm möchte man die Wirkung nach aussen und das schon beachtliche Netzwerk noch verstärken.
Strukturiert und individuell
René Wyler, Leiter des Sportleistungszentrums, sowie Yves Zellweger, Geschäftsführer und Leiter der Sportschule, informierten über aktuelle und zukünftige Themen. Im neuen Schuljahr werde die Zahl der Sportschülerinnen und Sportschüler voraussichtlich wieder bei 84 liegen. Appenzellerland Sport beschäftigt in Administration und Sport Personen mit rund 800 Stellenprozenten, davon sind mehrere in Teilzeit angestellt. Man habe sich früh Gedanken gemacht über Nachfolgelösungen, sagte René Wyler. „Simon Ehammer ist ein sehr gutes Beispiel für die Entwicklung vom Schüler zum Profi“. Er trainiert wie zahlreiche andere Athleten und Athletinnen im Sportleistungszentrum. „Im Leistungssport gibt es keine 08.15-Lösung. Da hat jeder und jede einen durchstrukturierten und individuellen Plan“, meinte Wyler.
Nebst den Aktionären hatten sich Vertretungen von Schulen und Politik eingefunden. Der Ausserrhoder Regierungsrat Alfred Stricker sagte, er sei beeindruckt – als Vorsteher des Departementes Bildung und Kultur, als Appenzeller und als Mensch. Er unterstrich die Bedeutung der Organisation in der Standortförderung. „Ihr seid prädestiniert, euch weiter für den Sport und die Jungen einzusetzen“.