In der vierten Runde der Mannschaftsmeisterschaft im Dreiband der NLA trat das Team von St. Gallen auswärts gegen den Vizeschweizermeister Genf an.
(Billardclub St. Gallen) Mit einer geschlossenen und hochstehenden Mannschaftleistung gelang den St. Gallern dabei in der Besetzung mit Ma, Morosi und Van Phan eine grosse Überraschung. Mit 9:9 entführten die Ostschweizer Aufsteiger einen Punkt in Genf, mit dem man nicht wirklich rechnen konnte.
Im ersten Durchgang zeichnete sich schon der erste Schritt zu dieser Überraschung ab. Ma Tien Duy gewann gegen seinen Genfer Gegner klar mit 35:29. Morosi gestaltete seine Partie stets ausgeglichen, die Führung wechselte laufend hin und her. Der Genfer Sahin zeigte am Ende gegen Morosi nochmals seine Klasse und ging kurz vor Schluss mit drei Punkten in Führung. Morosi hatte nur noch eine Aufnahme, um die Partie nochmals zu drehen. Er reihte Punkt an Punkt und glich zum 25:25 Endstand aus. Den Siegpunkt verfehlte er nur um wenige Millimeter. So stand es nach dem ersten Drittel zwischen Genf und St. Gallen 3:3 unentschieden.
Das zweite Drittel konnten die Genfer mit zwei Siegen aus drei Spielen für sich entscheiden. Einzig der St. Galler Ma zeigte eine hochstehende Partie und gewann ungefährdet mit 35:20. Wollten die St. Galler die Begegnung noch positiv gestalten, mussten aus den drei Spielen des Schlussdrittels mindestens zwei Siege erreicht werden. Ma traf dabei auf die Genfer Nr. 1 Alpay Üntürk und lieferte sich mit ihm eine offene und sehr spannende Partie. Am Ende bezwang der St. Galler seinen Gegner mit 35:33 und fuhr den ersten der zwei nötigen Siege ein. In der Partie zwischen dem St. Galler Morosi und dem Genfer Dimov entwickelte sich ebenfalls ein ausgeglichenes Match. Morosi ging früh mit 10:3 in Führung, Dimov glich später zum 12:12 aus und ging seinerseits mit 19:16 in Führung. Morosi kämpfte sich wieder zurück, zeigte mit einer Serie von 6 Punkten ein Highlight und holte sich den Serienrekord des Turniers.
Am Ende gelang ihm gegen den starken Genfer ein 25:22-Sieg und St. Gallen hatte mit diesem Erfolg das Unentschieden bereits im Trockenen. In der letzten Partie zwischen Van Phan und Sahin hatten die St. Galler nun sogar die Chance die ganz grosse Überraschung zu schaffen. Ein Unentschieden hätte den Ostschweizern den Gesamtsieg der Begegnung beschert. Auch die dritte Partie in diesem Abschnitt hätte spannender nicht sein können. In einem regelrechten Hitchcock-Spiel verlor Van Phan am Ende mit 27:28. Ein einziger Punkt hätte dem St. Galler gereicht, um die Sensation perfekt zu machen. Dennoch gelang dem Team des Billardclubs St. Gallen mit dem Unentschieden ein beachtlicher und unerwarteter Erfolg am Lac Leman. Dieser Punktgewinn könnte in der Endabrechnung auf dem Weg zum erklärten Saisonziel „Ligaerhalt nach dem erstmaligen Aufstieg in die höchste Liga“ ein ganz wichtiger sein.
Das zweite St. Galler Dreibandteam spielte in der NLB bereits seine letzte Vorrunde Zuhause gegen Yverdon. Obwohl die St. Galler als Gruppenzweiter gegen das bisher noch punktelose Yverdon als klarer Favorit in die Begegnung stiegen, mussten sie sich am Ende mit 6:12 deutlich geschlagen gaben. Die Abwesenheit des St. Gallers Ludwig Nobel, der als Nr. 1 des Team zu den Punktegaranten gehört, wog zu schwer. Nach der Vorrunde belegt nun das Team in seiner NLB-Gruppe den zweiten Tabellenplatz und muss nun auf die letzte Runde, in der die St. Galler spielfrei sind, auf die Schützenhilfe der anderen Vereine hoffen, um die Finalrunde noch zu erreichen.