SVSW: CHRISTIAN SCHREIBER STARTETE ÜBER 10 KILOMETER

Christian Schreiber, European Championships Open Water 10 KM 2022, Rome (Photo by Elena Nembrini)


Der St. Galler Christian Schreiber und sein Coach Gabriel Schneider reisten schon am Sonntag, 14. August aus dem Vorbereitungslager Tenero nach Rom: Man wollte so viel wie möglich im Meer trainieren, um sich bestens an die Bedingungen des Rennens gewöhnen zu können.

(Armin Toscan) Doch von Anfang an war klar, dass das Training im Meer aufgrund des hohen Wellengangs nicht möglich war. Der lange Strandstreifen von Ostia ist besonders bei Kite Surfern beliebt. Da hätte man sich im Voraus denken können, dass es schwierig sein würde, gerade hier einen EM Open Water Wettkampf durchzuführen. Vor allem, weil die Wellen, die am Strand brechen, es fast unmöglich machen, die Zieleinrichtung zu installieren. Schliesslich hatte es die Organisation geschafft. Am 15. August war alles bereit: ein schöner Ponton mit viel Platz für den Start, die Richter und die Trainer für die Verpflegung der Schwimmer.

Doch: Alles wurde in der Nacht vom Wind weggerissen und das erinnerte sofort an die WM 2009, wo am selben Ort sich genau dasselbe Drama abgespielt hatte. Am 22. August startete dann Christian Schreiber mit der Startnummer 10 gleich neben den Topathleten aus Italien Gregorio Paltrinieri und Domenico Acerenza (er gewann das 10 KM-Rennen in 1:50:33.6), das allein könnte schon nervös machen.

Die Wellen und die Schwierigkeiten mit der Orientierung während des Wettkampfes haben Christian mehr gestört. Und vor allem hat der junge Betlehem aus Ungarn mit einem Raketenstart die Pläne völlig durcheinandergebracht: die Topathleten mussten, anstatt das Rennen wie üblich auf den ersten 5 km zu kontrollieren, sich auf dessen Verfolgung begeben und schon nach der ersten Runde schnell das Tempo wechseln. Christian konnte die Verfolgung nicht mitgehen. Es war zu schnell für ihn. Nach 5 km konnte man am Strand live erleben, wie mehrere Schwimmer aufgeben mussten: zu hohe Wellen, zu warmes Wasser. Christian blieb glücklicherweise im Rennen.

Auch wenn er eine lange Zeit mit Übelkeit zu kämpfen hatte, reichte die Kraft noch aus, um sich auf den letzten Metern den Rang 18 in 2:00:40.6 zu sichern. Christian nach dem Rennen: „Es war tough mit den vielen Wellen, es war sehr schwierig sich zu orientieren und die Grüppchen wurden auseinander gezogen durch das schnelle Tempo am Anfang. Aber ich glaube ich habe das ganz okay gemeistert und mit dem 18ten Platz bin ich sehr zufrieden“.

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