Volley Toggenburg traf im Spitzenkampf der Aufstiegsrunde auf das zweitplatzierte Therwil. Die Anspannung vor dem Spiel war klar zu spüren. Beide Teams wollten an diesem Samstag gewinnen, um die Tabellenspitze übernehmen zu können. Die Wattwilerinnen kamen mit dieser Ausgangslage besser zurecht und überzeugten vor einem zahlreich aufmarschierten Publikum.
(Marcel Erni) Wehe, wenn sie losgelassen! Das trifft genau auf die Mannschaft von VB Therwil. Wenn es dem Team um Ex-Nationalspielerin Bannwart mal läuft, dann ist Therwil kaum mehr zu halten. Volley Toggenburg wollte darum mit starkem Servicespiel die Gäste aus dem Baselbiet konstant unter Druck setzen, um die Zuspielerinnen in der optimalen Passverteilung zu stören. Doch dies gelang zu Beginn leider nicht, denn die Therwilerinnen hatten den selben Plan und mit starken Services. Sofort stand es 1:5. Das Heimteam konnte sich in der Folge fangen, glich zur Satzmitte aus und überfuhr Therwil mit Konstanz und Siegeswille regelrecht. Die Aufholjagd wäre ohne das lautstarke Heimpublikum kaum möglich gewesen. Wahrscheinlich haben an diesem Samstag mehr als 400 Personen den Weg in die Rietsteinhalle gefunden. Das ist absolute Rekordkulisse. Die beiden Teams dankten es mit spektakulärem Spiel und viel Kampfgeist. Im zweiten Durchgang setzte sich Toggenburg von Beginn weg ab. Die Wattwilerinnen zeigten ihr grosses Potenzial, servierten stark und machten spektakuläre Blockpunkte. Allgemein überzeugte das harmonierende Kollektiv von Volley Toggenburg. Mit 25:11 wurde das zweitplatzierte Therwil im zweiten Satz phasenweise richtiggehend vorgeführt.
Spannung im dritten Satz
Volley Toggenburg wollte nach der Pause den Rhythmus unbedingt hochhalten. Doch Stephanie Bannwart hatte etwas dagegen: Therwil ging jetzt volley Risiko am Service und machte plötzlich viel Stimmung. Sofort kamen bei Volley Toggenburg wieder Erinnerungen an das Auswärtsspiel auf. Damals lag man ebenfalls mit 0:2 vorne und gab dann noch die zwei folgenden Sätze ab. Doch die Wattwilerinnen gaben nicht auf und kämpften sich Punkt für Punkt heran. Sehr zur Freude des Publikums: Angeführt von den zahlreich anwesenden und laut fanenden „Bollespickern“ sprang die Stimmung auf die ganze Halle über. Beim Stande von 14:19 hätte aber kaum mehr jemand auf das Heimteam gewettet. Die erst 16-jährige Jasmin Kuch brachte das Team in ihrem dritten NLB-Spiel mit einer starken Serviceserie zurück ins Spiel. So kam es mit 20:20 zu einem Kopf-an-Kopfrennen: Jeder Punkt war hartumkämpft. Beide Teams wollten diesen wichtigen Durchgang unbedingt für sich entscheiden und gaben keinen Ball verloren. Beim Stande von 22:23 konnte Volley Toggenburg nochmals zulegen und gewann den spannenden Satz schliesslich mit 25:23-Punkten. Das Team freute sich riesig über den wichtigen 3:0-Sieg gegen Therwil. Weil Aadorf als Spitzenreiter sein Heimspiel am Nachmittag überraschend gegen Schönenwerd mit 2:3 verloren hatte, stürmte Volley Toggenburg dank diesem Sieg an die Tabellenspitze.
Toggenburg kämpft um die Tabellenspitze
Am kommenden Samstag steht das schwierige Auswärtsspiel gegen VBC Münchenbuchsee auf dem Programm. Die Bernerinnen überzeugten im letzten Spiel gegen Glaronia und siegten auswärts klar mit 1:3-Sätzen. Am 16. März treffen die Wattwilerinnen dann im letzten Heimspiel der Saison auf die unberechenbaren Gegnerinnen aus Schönenwerd. Noch immer ist Volley Toggenburg das einzige ungeschlagene Team in der Finalrunde und kämpft weiter um den NLB-Meistertitel und einen möglichen Aufstieg in die Nationalliga A.
Matchprotokoll:
Volley Toggenburg – VB Therwil 3:0 (25:19, 25:11, 25:23) | Volley Toggenburg: Leslie Betz, Isabelle Reiser, Miriam Reiser, Nicole Kamer, Marina Schneider, Jasmine Fiechter, Tamara Riesen, Jana Pfyl, Jasmine Kuch, Annouk Erni, Nora Terinieri, Romy Bongard | Coach: Mäsi Erni. | Spieldauer: 66 Minuten
Resultate/Rangliste:
Nationalliga B. Frauen | Finalrunde | 5. Runde: VBC Glaronia – VBC Münchenbuchsee 1:3 | VBC Aadorf – Volley Schönenwerd 2:3 | Toggenburg – VBC Therwil 3:0 | Rangliste: 1. Volley Toggenburg 5/13 (15:5) | 2. VBC Münchenbuchsee 5/12 (12:8) | 3. VBC Aadorf 5/12 (12:8) | 4. VB Therwil 5/11 (11:11) | 5. Volley Schönenwerd. 5/6 (10:13) | 6. Val-de-Travers 4/5 (6:9) | 7. VBC Glaronia 5/5 (9:14) | 8. VBC züri unterland 4/4 (5:12)