Am Samstag musste Volley Toggenburg den schwierigen Gang nach Therwil unter die Räder nehmen. Die Baslerinnen gewannen die Qualifikation der NLB-Westgruppe souverän und starteten so als Favorit in die Aufstiegsrunde. Im ersten Spiel konnten die Baslerinnen die Auswärtspartie gegen Glaronia knapp mit 2:3 gewinnen. Darum war man äusserst gespannt, wie stark die Mannschaft wirklich ist.
(Marcel Erni) Therwil wollte zu Hause unbedingt ein positives Resultat erreichen. Bei Volley Toggenburg kam die 16-jährige Jasmin Kuch zu ihrem Debut mit dem NLB-Team. Die Juniorinnen-Nationalspielerin machte ihre Sache sehr gut und trug viel zum starken Start bei. Die St. Galler Gäste spielten zu Beginn unbeschwert und punkteten vor allem mit starken Anspielen. So konnten sich die Wattwilerinnen im ersten Satz etwas absetzen. Doch Therwil ist eine Stimmungsmannschaft, die nie aufgibt. Unter der Führung der ehemaligen Nationalmannschaftspasseuse Stephanie Bannwart holten die Baslerinnen Punkt für Punkt auf, schafften es aber im ersten Durchgang noch nicht, ein überzeugendes Volley Toggenburg zu schlagen. Auch im zweiten Durchgang spielten vor allem die Wattwilerinnen. Eine starke Defensivleistung des Toggenburger Kollektivs machte den Unterschied. Therwil wurde unter konstanten Druck gesetzt. Das Heimteam versuchte sich aus der Umklammerung zu lösen, kam aber nie richtig ins Spiel. So ging Volley Toggenburg überraschend mit 0:2 in Führung. Auch im dritten Satz schien zu Beginn alles für die Gäste zu laufen. Doch plötzlich fand Therwil immer besser ins Spiel. Die Baslerinnen kontrollierten die Annahme besser und servierten mit viel mehr Druck. Toggenburg lag zwar noch mit 15:18 vorn. Mit dem Rücken zur Wand startete das Heimteam eine starke Aufholaktion und konnte so das Spiel ausgeglichen gestalten. In der entscheidenden Phase konnte Therwil einen Matchball abwehren. Den ersten Satzball nutzte das Heimteam in der Folge und gewann so den dritten Satz knapp mit 26:24.
Toggenburg schafft das Comeback im 5. Satz
Der knappe Verlust des dritten Durchgangs hinterliess Spuren bei Volley Toggenburg. Der Faden schien plötzlich gerissen. Therwil spielte mit viel Selbstvertrauen wie aus einem Guss und überzeugte mit einem effizienten Angriffspiel. Toggenburg gab die Initiative über das Spiel ab und rannte jetzt plötzlich immer einem Rückstand nach. Die Baslerinnen nutzten jede Schwäche der Gäste konsequent aus, kamen so zu einem klaren Satzgewinn und erzwangen so die Entscheidung im fünften Satz. Hier erwischte Volley Toggenburg wieder den besseren Start. Mit 2:6 ging das Gastteam in Front. Doch Therwil gab nicht auf und wendete die Partie nochmals. Beim Stande von 9:8 für das Heimteam ging die spannende Begegnung in die entscheidende Phase. Jetzt wechselte die Führung jeweils im Minutentakt. Einmal schien das Heimteam kurz vor dem Sieg zu stehen, dann hatte Toggenburg wieder Oberwasser. Beide Teams kämpften mit letztem Einsatz um jeden Punkt. Leslie Betz punktete in dieser wichtigen Phasen mit starken Angriffen über die Aussenposition und sicherte dem Team so den ersten Matchball zum 14:15.
Jetzt wurde nochmals alle Energie gesammelt: Der entscheidende Ball konnte verteidigt werden und Nora Terinieri schloss das Spiel mit einem cleveren Angriffspunkt zu Gunsten von Volley Toggenburg ab.
Heimspiel gegen Val-de-Travers
Die Spielerinnen von Volley Toggenburg feierten den Sieg gegen die Favoriten von Therwil ausgelassen. Jetzt steht das Team mit fünf Punkten auf dem 2. Tabellenrang. Dies ist eine grosse Überraschung. Schaffte Volley Toggenburg doch erst im letzten Spiel der Qualifikationsrunde den Sprung unter die besten vier Teams. Jetzt kann Volley Toggenburg am kommenden Samstag gegen Val-de-Travers das nächste Heimspiel austragen. Nach den gezeigten Leistungen der ersten beiden Runde sind die Wattwilerinnen zu favorisieren. Mit einem Sieg in dieser wichtigen Begegnung kann das Team die Spitzenposition in der Aufstiegsrunde bestätigen.
Matchprotokoll
VB Therwil – Volley Toggenburg 2:3 (21:25, 20:25, 26:24, 25:19, 14:16) | Volley Toggenburg: Leslie Betz, Jasmin Kuch, Miriam Reiser, Nicole Kamer, Marina Gähwiler, Jasmine Fiechter, Jana Pfyl, Romy Bongard, Nora Terinieri, Joselyn Subero, Isabelle Reiser, Tamara Riesen. Coach: Marcel Erni.
Resultate/Rangliste nach der 2. Aufstiegsrunde:
Nationalliga B. Frauen: Schönenwerd – Aadorf 0:3. Val-de-Travers – Züri Unterland 3:1. Münchenbuchsee – Glaronia 3:1. Therwil – Toggenburg 2:3. Schlussrangliste: 1. Aadorf 2/9 (6:0). 2. Therwil 2/6 (5:5) 3. Toggenburg 2/5 (6:3). 4. Münchenbuchsee 2/5 (4:4). 5. Züri Unterland 2/3 (3:6). 6. Val-de-Travers 2/3 (3:4). 7. Schönenwerd 2/2 (3:5). 8. Glaronia 2/2 (3:6).