TSV ST.OTMAR MIT NIEDERLAGE IN BERN

In Bern gab es für die Otmärler keine Punkte. (Bild: zVg)


Der TSV St.Otmar verliert das wichtige Auswärtsspiel in Bern mit 26:30 (13:13). Nach einer guten und ausgeglichenen ersten Halbzeit gleitet den St.Gallern ein möglicher Punktgewinn nach dem Seitenwechsel langsam aber stetig aus den Händen. Der Rückstand auf die Playoff-Plätze beträgt wieder vier Punkte. (TSV St. Otmar)

Wie so oft im Handball und wie so oft in dieser Saison waren es mehrere kleine Dinge, die am Ende grosse Wirkungen hatten. St.Otmar spielte in Bern eine Halbzeit lang auf Augenhöhe mit, hätte zur Pause – auch dank einer bis dahin starken Leistung von Torhüter Andreas Björkman Myhr – wohl gar führen müssen. Aber dann kam es nach dem Seitenwechsel anders. Nach den drei Berner Toren vom 16:16 zum 19:16 tat sich St.Otmar schwer. Die St.Galler kriegten in der Verteidigung nicht mehr den gewünschten Zugriff; als Folge davon fehlte das Tempospiel und die Gäste mussten gegen die körperlich robuste BSV-Deckung in jedem Angriff einen enorm hohen Aufwand betreiben. Und genau in jener Phase schlugen drei vergebene Siebenmeter noch zusätzlich auf die Moral.

So rannte St.Otmar in der zweiten Halbzeit der sprichwörtlichen Karotte hinterher, die einem vor die Nase gehalten wird und ganz nahe scheint, aber eben doch nicht zu erreichen ist. Der Rückstand betrug in den letzten 20 Minuten nie mehr als vier Tore, aber eben auch nie weniger als zwei Treffer. Die St.Galler, die im Rückraum aufgrund der verletzungsbedingt abwesenden David Knezevic und Mael Tobler erneut dezimiert waren, warfen alles hinein und versuchten es mit allen möglichen Varianten. Trainer Michael Suter setzte auf den siebten Feldspieler, auf zwei Kreisläufer oder vier Rückraumspieler und stellte die Berner so immer wieder vor neue Aufgaben. Es liess sich aber trotzdem nicht verbergen, dass dem Rückraum an diesem Donnerstagabend eine gewisse Durchschlagskraft fehlte. Beste Torschützen waren am Ende Robert Weber (7/5) und Kreisläufer Carl Löfström (6); letzterer machte offensiv und defensiv ein gutes Spiel.

Es war die Summe vieler Kleinigkeiten, die schliesslich dazu führte, dass St.Otmar in der zweiten Halbzeit den Anschluss nicht mehr fand. Neun der insgesamt elf Paraden des St.Galler Goalie-Duos notierten die Statistiker vor der Pause; nach dem Seitenwechsel gab es jedoch auch mehr Abstimmungsschwierigkeiten in der Deckung, vor allem gegen den immer stärker werdenden Felix Aellen. Und dazu kamen – neben den drei Siebenmetern – auch noch ein paar offensive Ballverluste, die gerade in der Schlussphase besonders schmerzten. Trotz all dem verkürzte St.Otmar fünf Minuten vor dem Ende noch einmal auf 25:27 und hielt die Hoffnung am Leben. Ganz bis zur Karotte reichte es gegen einen in der Crunch Time abgeklärten BSV Bern aber eben doch nicht mehr.


BSV Bern – TSV St.Otmar 30:26 (13:13)
Mobiliar Arena, Gümligen – 952 Zuschauer/innen – Sr. Odermatt/Rachad.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Bern; 4mal 2 Minuten gegen St.Otmar.
St.Otmar: Björkman Myhr (10 Paraden), Hottinger (1 Parade); Bolt (1), Dörwaldt (3), Brülisauer, Kobler, Stroustrup (5), Löfström (6), Harbuz, Höning (1), Rilak (1), Möller, Braun (2), Weber (7/5).
Bemerkungen: St.Otmar ohne Locher, Tobler, Schneider und Knezevic (alle verletzt). Seravalli hält Penalty von Weber (39./18:16). Weber schiesst Penalty an den Pfosten (45./22:19). Seravalli hält Penalty von Braun (50./24:21).

Alles oder nichts am Sonntag um 17 Uhr in Thun

Der TSV St.Otmar reist am Sonntag bereits wieder in den Kanton Bern: In der Thuner Lachenhalle steht die vielleicht letzte Chance an, um doch noch in den Kampf um die Playoffs einzugreifen. Wacker (15 Punkte) auf Platz sieben ist zurzeit fünf Zähler vor den St.Gallern (10) klassiert. Dazwischen liegt – auf dem letzten Playoff-Platz – noch Pfadi Winterthur mit 14 Punkten, allerdings auch mit einer Partie weniger. Wenn St.Otmar den Anschluss an den Trennstrich nicht verlieren will, muss im Berner Oberland ein Sieg her.

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