VBC AADORF KOMMT GEGEN VOLLEY LUZERN MIT EINEM BLAUEN AUGE DAVON

Die Volleyballerinnen des VBC Aadorf bestritten am vergangenen Samstag das erste Rückrundenspiel der NLB-Qualifikation. Auswärts trafen sie auf ein waches und topmotiviertes Luzern, das der Siegesserie der Aadorferinnen endlich ein Ende setzen wollte. Nachdem es zeitweise so aussah, als würde den Innerschweizerinnen dies auch gelingen, kam Aadorf mit einem blauen Auge davon uns siegte im Tie-Break deutlich mit 15:2.

(Ramona Meili) Nach einer perfekten Vorrunde ohne jeglichen Punkteverlust fragte man sich in der NLB-Ost-Gruppe allmählich, wann der Tabellenleader Aadorf endlich einen schlechten Tag erwischen und sich von einem Gegner bezwingen lassen würde.

Ohne Frage stand dieser besagte Tag pünktlich zum Start der Rückrunde vor der Tür. Die Luzernerinnen starteten vor heimischem Publikum schon mit viel Herzblut in den ersten Satz. Zwar lagen die Innerschweizerinnen nach wenigen Minuten mit 5:1 Punkten im Rückstand. Mit fortschreitender Spieldauer wurde aber deutlich, dass Luzern ganz offensichtlich in besserer Tagesform war als deren Gegnerinnen. Aadorf kam im Angriff nur schwer am gegnerischen Block vorbei und hatte nicht zuletzt auch in der Defensive Schwierigkeiten, sich dem Spiel von Luzern anzupassen. Zwar verbuchte man den ersten Satz mit 25:21 Punkten auf das eigene Konto. Dass Aadorf aber nicht den besten Tag erwischt hatte, wurde spätestens zum Start des zweiten Satzes mehr als deutlich.

„Ein Sieg hier ist keine Pflicht. Aber zu kämpfen – das ist obligatorisch.“
Headcoach Cao Herrera reagierte mit diversen Spielerwechsel auf das fehlende Durchsetzungsvermögen seiner Damen. Keine der Auswechslungen vermochte aber einen merklichen Einfluss auf das Spiel auszuüben. Nach nur 19 Minuten bejubelte Luzern den 1:1-Ausgleich mit deutlichen 25:14 Punkten.

So schwunglos und träge Aadorf den zweiten Satz beendet hatte, so motiviert startete Luzern in den Dritten. Dass man den Tabellenleader auf dem falschen Fuss erwischt, kommt in der laufenden Saison immerhin nicht alle Tage vor. Headcoach Herrera versuchte seine Mannschaft zu beruhigen: „Ein Sieg hier ist keine Pflicht. Es ist in Ordnung, auch mal einen schlechten Tag zu erwischen. Aber zu kämpfen – das ist obligatorisch.“

Mit diesem Motto wollte man auf Aadorfer Seite den 1:1-Rückstand ausbessern und entgegen allen Erwartungen das Spiel umdrehen. Bis zur Satzmitte gelang es den Gästen, den Spielverlauf etwas besser zu kontrollieren als in Satz 2. Die Luzernerinnen fanden im Angriff aber immer wieder erstaunlich mühelos am Block vorbei und so kassierten die Thurgauerinnen einen Ball nach dem anderen in die eigene Feldhälfte.

Dramatische Wende kurz vor Satzende
Bevor Luzern den zweiten Satzsieg bejubeln konnte, passierte aber das Unglück: Luzerner Captain und Topscorerin Leona Neumannova verletzte sich beim Spielstand von 24:18 am Sprunggelenk und wurde für den Rest des Spiels ausser Gefecht gesetzt. Ein herber Schlag für die jungen Luzernerinnen, die im Zuspiel regelmässig auf die erfahrene Aussenangreiferin setzen. Trotz dieser Turbulenzen liessen die Innerschweizerinnen allerdings nichts mehr anbrennen und rückten mit einem weiteren Satzsieg einem 3-Punkte-Sieg ein grosses Stück entgegen.

Was in Satz Nr. 4 folgte, erwartete nach der misslichen Lage und dem Verletzungspech der Innerschweizerinnen allerdings niemand so wirklich: Luzern punktete unerschrocken weiter und setzte Aadorf nach wie vor enorm unter Druck. Bis zum Spielstand von 9:9 durfte man sogar davon ausgehen, dass nicht einmal Neumannovas Ausfall die energischen Luzernerinnen von einem Sieg abbringen konnte. Mit einem stark bejubelten Blockpunkt von Captain Muriel Grässli nahm das Spiel aber endlich die lang ersehnte Wende. Aadorf schien wie beflügelt und kontrollierte den Gegner auf einmal sauber am Block. Durch diverse weitere erfolgreiche Blockaktionen von Mittelblockerin Vanessa Gwerder und Diagonalspielerin Michelle Egger hatte man genügend Selbstvertrauen getankt, um das Heimteam punktemässig hinter sich zu lassen. Überraschend souverän holten sich die Ostschweizerinnen den vierten Satzsieg (25:19) und legten die entscheidenden Steine für das erste Tie-Break der Saison.

Müheloser Sieg im Tie-Break
Im fünften Satz schien denn auch Neumannovas Ausfall bei den Luzernerinnen seine Spuren hinterlassen zu haben. Mit gewohnter Dominanz holte sich Aadorf Punkt für Punkt, während Luzern einen regelrecht fassungslosen Eindruck erweckte. Die Krönung zum Schluss bat Aadorfs Michelle Egger, die von der Satzmitte (7:2) bis zum 15:2 eine fantastische Serviceserie hinlegte und ihr Team zum 3:2-Sieg führte.

Obwohl Aadorf erstmals in der laufenden Saison in einem Spiel nur zwei statt drei Meisterschaftpunkte ergattern konnte, liegt man nach wie vor mit deutlichem Vorsprung an der Tabellenspitze (Rang 1: Aadorf (20 Punkte), Rang 2-5: Obwalden, Baden, Luzern, Glaronia (alle 11 Punkte)). Der entsprechenden Favoritenrolle gilt es auch am kommenden Samstag, 30.11.2019 um 17:00 Uhr, beim Heimspiel gegen das Schlusslicht VBC züri unterland gerecht zu werden.

 Matchtelegramm:
Samstag, 23.11.2019 | Spieltag NLB Qualifikationsrunde (Ost-Gruppe) | Volley Luzern vs. VBC Aadorf (2:3)(21:25, 25:14, 25:18, 19:25, 2:15) | Dauer: 1 h 47 min | Doppelturnhalle Säli – Luzern

Im Einsatz für den VBC:
Muriel Grässli (C), Zora Widmer, Linda Kronenberg, Michelle Egger, Dijana Radulovic, Vanessa Gwerder, Lea Werfeli, Ramona Meili, Martina Hunziker, Sindi Mico, Viviane Habegger, Lisa Leu

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