VBC AADORF MUSS SICH ZUM ERSTEN MAL GESCHLAGEN GEBEN

Der VBC Aadorf trat in der 5. Qualifikationsrunde der NLB-Ost-Gruppe als Tabellenleader gegen den Tabellenletzten VBC Steinhausen an. Die Ausgangslage deutete unabdingbar auf einen Pflichtsieg der Gäste aus der Ostschweiz hin. Nach nicht ganz zwei Stunden Spielzeit bejubelten die Steinhauserinnen als vermeintlicher Underdog aber zur Überraschung aller ihren ersten Sieg der Saison. Aadorf dagegen fährt erstmals ohne Punkte wieder nach Hause.

(Ramona Meili) Ein schwarzer Tag für die Volleyballerinnen des VBC Aadorf. Nach einem erfolgreichen Start in die Saison und dem Vorrücken auf den ersten Zwischenrang der NLB-Ost-Gruppe war ein Sieg gegen den VBC Steinhausen, welcher in den ersten vier Spielrunden nur einen einzigen Punkt ergattern konnte, ein absolutes Muss. Zuversichtlich fuhr man entsprechend in die Innerschweiz, fest entschlossen, die Tabellenführung mit aller Kraft zu verteidigen.

Schlechte Tagesform der Aadorferinnen
Früh machte sich bemerkbar, dass die Aadorferinnen offenbar nicht ihren besten Tag eingezogen hatten. Das Heimteam hatte nichts zu verlieren und startete mit vollem Risiko in die Partie. Unter anderem im Service baute Steinhausen auf diese Weise enormen Druck auf. So schwächelte Aadorf bereits früh in der Annahme. Lange Zeit fand man auf der Seite der Gäste nicht ins gewohnte Spiel und geriet so in einen Rückstand, den man trotz vereinzelter Vorzeigeaktionen  den gesamten Satz über nie aufzuholen vermochte. Nebst schwindendem Selbstvertrauen hatten die Aadorferinnen nun auch mit gesundheitlichen Beschwerden einiger Stammspielerinnen zu kämpfen. Libera Viviane Habegger war aufgrund von Kniebeschwerden letztlich gezwungen, ihren Spieleinsatz vorzeitig zu beenden. Headcoach Cao Herrera setzte als Libero-Ersatz auf die Aussenangreiferin Elena Hake, welche in einer eher unglücklichen Partie eine solide Leistung auf der ungewohnten Position abrief. Erschreckend viele Eigenfehler in grundsätzlich allen Belangen warf Aadorf aber immer weiter zurück. Bevor man auf die hervorragende Tagesform der Innerschweizerinnen reagieren konnte, stand bereits 2:0 für die Heimmannschaft.

Hoffnungsschimmer im dritten Satz
Nach zwei frustrierenden Sätzen schien es so, als hätte man sich auf Aadorfer Seite mit der Tatsache abgefunden, dass am besagten Tage nun eben nicht alles – oder wohl besser gar nichts – nach Plan verlaufen wollte. Offenbar hatte dies eine gewissermassen beruhigende Wirkung auf das Spiel der Thurgauerinnen. Plötzlich gelang es Aadorf, etwas mehr Druck im Angriff aufzubauen und schaffte es erstmals, Steinhausen zu verunsichern. Die Services wurden effektiver und die Eigenfehler weniger. Ein bereits zu Beginn des Satzes angeeigneter Vorsprung konnte man so bis zum Schluss aufrechterhalten. Die Hoffnung auf einen Sieg im Tie-Break bestand nach wie vor.

Chance verpasst im Vierten
Nach einer grossartigen Serviceleistung von Aussenangreiferin Muriel Grässli startete man mit einem 5-Punkte-Vorsprung in den vierten Satz. Wer aber davon ausging, dass das Feuer bei den Aadorferinnen nun endlich entfacht sei, der hatte sich zu früh gefreut. Steinhausen löste das Problem in ihrer Annahme und feuerten mit starken Angriffen zurück. Beim VBC Aadorf wollte auf einmal wieder gar nichts mehr funktionieren. Mit einer weiteren Serviceserie von Captain Rahel Oswald beim Spielstand von 14:22 konnte man den gegnerischen Vorsprung auf 17:22 reduzieren und hoffte auf diese Weise das Blatt doch noch wenden zu können. Steinhausen hingegen wollte sich den ersten Sieg der Saison um keinen Preis nehmen lassen und überzeugte letztlich mit 25:20.

„Vergessen und weitermachen“
Headcoach Cao Herrera möchte das Spiel abhaken, statt nach Ausreden zu suchen. „Wir hatten einen schlechten Tag, das kann nun einmal passieren im Volleyball“, fasst Herrera zusammen. „Uns muss bewusst sein, dass gegen uns jeder sein bestes Spiel auspacken wird. Genau dafür müssen wir trainieren. Um in solchen Situationen dennoch die Oberhand behalten zu können.“ Herrera weist seine Spielerinnen darauf hin, dass das bevorstehende Doppelwochenende (Meisterschaft und Cup) zwar genauso wenig ein Honiglecken wird, dass man die jüngste Niederlage aber sportlich nehmen solle. „Vergessen und weitermachen“, heisst die Devise.

Am Wochenende vom 17. und 18. November kann man sich beim VBC Aadorf grundsätzlich auf heimischem Terrain beweisen. Man spielt jedoch nicht gewohnt in der Löhracker-Halle in Aadorf, sondern in der Turnhalle Chatzebuggel in Matzingen (jeweils um 15:00 Uhr). Dort trifft man am Samstag auf Giubiasco (Meisterschaft, 6. Rang) und am Sonntag auf Schönenwerd (NLB, Mobiliar Volley Cup).

Matchtelegramm:
Samstag, 10.11.2018 | Qualifikationsrunde NLB Ost-Gruppe | VBC Steinhausen vs. VBC Aadorf 3:1 | (25:23, 25:23, 21:25, 25:20) | Spielzeit: 1 Stunde 44 Minuten | Sporthalle Sunnegrund – Steinhausen | Zuschauer: 60 | Im Einsatz für den VBC: Linda Kronenberg, Viviane Habegger, Muriel Grässli, Rahel Oswald (C), Vanessa Gwerder, Martina Koch, Ramona Meili, Elena Hake, Elis Albertini, Eva Krieger, Filiz Yürükalan, Martina Hunziker

 

 

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