Die Volleyballerinnen des VBC Aadorf schienen in jüngster Vergangenheit beinahe unschlagbar zu sein. Nach zwei 3:0-Siegen an den ersten beiden Spieltagen der Play-Offs schien sogar ein Sieg gegen den in der West-Gruppe hoch überlegenen Qualifikationssieger VB Therwil kein utopisches Ziel mehr zu sein. Nach vier hart umkämpften Sätzen muss sich Aadorf aber gegen die starken Baslerinnen geschlagen geben.
(Ramona Meili) Man wusste es würde kein leichtes Spiel werden. Die 36 Punkte, die den VB Therwil in der West-Gruppe zum hochüberlegenen Qualifikationssieger kürten, sprechen für sich. Nach einem erfolgreichen Start in die Play-Offs mit zwei 3:0-Siegen war man sich in Aadorf aber sicher, dass auch gegen Therwil ein Sieg möglich wäre. Nicht zuletzt wegen eines nicht ganz so optimalen Play-Off-Starts der Baslerinnen (3:2-Sieg gegen Glaronia und 2:3-Niederlage gegen Toggenburg) hoffte man beim Heimspiel am vergangenen Samstag auf ein Therwil ausserhalb der gewohnten Topform.
Aadorf glänzt im ersten Satz
Der Start in die Partie hätte für das Heimteam nicht besser laufen können. Bereits nach kürzester Zeit war Therwil bei einem Spielstand von 2:8 gezwungen, den ersten Spielerwechsel im Angriff zu tätigen. Aadorf hingegen brillierte mit einwandfreier Blockarbeit und beeindruckendem Angriffsspiel. Spätestens beim Spielstand von 21:14 war man sich in der Löhracker-Halle sicher, dass die Aadorferinnen den idealen Tag für diesen Spitzenkampf eingezogen hatten.
Die Gäste wiederum verbesserten zu diesem Zeitpunkt ihre Präsenz auf dem Feld und begannen ordentlichen Druck am Service zu machen. Plötzlich geriet Aadorf ins Wanken und verschenkte einige Punkte. Obwohl man selbst in dieser Phase nicht daran zweifelte, dass die Gäste im ersten Satz unterliegen würden, hatte die Aufholjagd bis zum Spielstand von 23:25 – retrospektiv betrachtet – wohl eine grosse Bedeutung für den restlichen Verlauf der Partie.
Knappe Angelegenheit in Satz 2, 3 und 4
Die restlichen drei Sätze sind grundsätzlich leicht beschrieben: Ausgeglichene und kämpferische Duelle, die am Ende stets äusserst knapp für Therwil entschieden wurden. Obwohl die Aadorferinnen sowohl in Satz 3 und 4 zu Beginn das Zepter in der Hand hielten (Vorsprünge von 18:13 im dritten und 7:1 im vierten Satz) schafften sie es nicht, den Vorsprung in einen Satzsieg zu verwerten. Headcoach Cao Herrera weiss, woran es lag: „Gegen ein solches Team muss man im Service Vollgas geben. Sobald die Mittelblockerinnen in Fahrt kommen, hat man ein Problem. Im ersten Satz haben wir unsere Taktik ideal umgesetzt, diese dann später aber etwas aus den Augen verloren“, erklärt Herrera. „Schade, dass es nicht bis ins Tie-Break gereicht hat. Ein Punkt wäre möglich gewesen. Stolz bin ich auf die Leistung des Teams aber dennoch. Sie haben bis zum letzten Punkt gekämpft und den Zuschauern ein wirklich tolles Spiel gezeigt. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man nun mal“, so Herrera abschliessend.
Eine nächste grosse Hürde steht bevor
Am kommenden Samstag, 23.02.2019, trifft Aadorf auswärts auf den VBC Münchenbuchsee. Die Bernerinnen haben die Qualifikationsrunde auf Rang 2 abgeschlossen und blicken in den Play-Offs ebenfalls auf zwei Siege (Glaronia und Züri Unterland) und eine Niederlage (Toggenburg) zurück. Gute Voraussetzungen also für ein erneutes Hochspannungsduell.
Matchtelegramm:
Samstag, 16.02.2019 | 3. Spieltag NLB Playoff 1.-4. | VBC Aadorf vs. VB Therwil (1:3) | (25:23, 23:25, 22:25, 21:25) | Spielzeit: 1 Stunde 35 Minuten | Sporthalle Löhracker – Aadorf | Im Einsatz für den VBC: Linda Kronenberg, Muriel Grässli, Rahel Oswald (C), Vanessa Gwerder, Martina Koch, Ramona Meili, Elena Hake, Elis Albertini, Eva Krieger, Filiz Yürükalan, Viviane Habegger