VBC AADORF: UNGESCHLAGEN NACH DER VORRUNDE

Die Volleyballerinnen des VBC Aadorf triumphieren am vergangenen Samstag gegen ein starkes Raiffeisen Volleya Obwalden und schliesst die Vorrunde mit ordentlichem Vorsprung auf dem ersten Zwischenrang ab.

(Ramona Meili) Das Fanionteam des VBC Aadorf traf am vergangenen Samstag im letzten Spiel der Vorrunde auswärts auf das zweitplatzierte Raiffeisen Volleya Obwalden. Nachdem Obwalden gegen den VBC Kanti Baden mit einer Niederlage in die Meisterschaft gestartet war, konnte sich das Team aus Sarnen im Anschluss mit vier Siegen in Folge auf den zweiten Zwischenrang vorkämpfen. Im letzten Spiel der Vorrunde der NLB-Qualifikation (Ost Gruppe) kam es somit zum vorläufigen Spitzenkampf zwischen Aadorf und den Innerschweizerinnen.

Variantenreiches Kader: Die Qual der Wahl für Headcoach Herrera
Headcoach Cao Herrera hatte vor dem Spiel – wie inzwischen üblich – in Bezug auf die Startaufstellung die Qual der Wahl. „Ich habe das Privileg, mit einem Top-NLB-Kader ausgestattet zu sein und kann auf verschiedene Aufstellungsvarianten zurückgreifen“, so der 47-jährige kubanisch-argentinische Doppelbürger. Zwar habe er aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Ramona Meili noch immer einen Engpass im Mittelblock. Auch da sei das Team aber mit der vielseitig einsetzbaren Nachwuchsspielerin Martina Hunziker optimal aufgestellt.“ Im Angriff ist der Konkurrenzkampf so gross, dass es jede Woche auf’s Neue zu entscheiden gilt, welche Spielerin auf welcher Position eingesetzt werden soll“, fügt Herrera hinzu. Hierbei spricht Herrera insbesondere den Einsatz von Muriel Grässli als Zuspielerin an. Die 32-Jährige unterstützt das Kader seit der laufenden Saison zusammen mit Zora Widmer auf der bedeutungsvollen Zuspiel-Position. Als erfahrene Angreiferin kam Grässli aber in den ersten fünf Spielen der laufenden Meisterschaft vorwiegend im Aussenangriff zum Einsatz. „Neben diversen wertvollen und technisch starken Spielerinnen ist und bleibt Muriel eine Wucht in der Annahme und Verteidigung und schenkt dem Team damit viel Sicherheit“, schwärmt Herrera. Dass man mit Zora Widmer mit einer der besten Schweizer Zuspielerinnen des Landes ausgestattet sei, verleite umso mehr dazu, Grässli in altbekannter Funktion einzusetzen.

Aadorf im ersten Satz überrumpelt
Nicht aber am vergangenen Samstag: Die inzwischen ungewohnte Startaufstellung (Grässli im Zuspiel statt im Angriff) ermöglicht den parallelen Einsatz der offensiv starken Linda Kronenberg, Dijana Radulovic und Michelle Egger auf der Aussen- und Diagonalposition. Zusammen mit den beiden erfahrenen und athletischen Mittelblockerinnen Lea Werfeli und Vanessa Gwerder eine Start-6, die in der zweithöchsten Spielklasse kaum zu übertreffen ist. Dennoch schien Aadorf in Sarnen im ersten Satz etwas überrumpelt zu sein.

Das Heimteam, das sich voraussichtlich bis Ende November vorübergehend durch die brasilianische Mittelblockerin Kerley Becker (zuvor bei TS Volley Düdingen (NLA) verstärkt hat, punktete mit beeindruckend schnellem Spiel. Bereits im Voraus stand für das Team um Headcoach Herrera fest, dass man die 33-jährige Brasilianerin gut im Auge behalten musste, um sich gegen Obwalden überhaupt Siegeschancen ausmalen zu dürfen. Mit ihrem Tempo und der Sprunghöhe stammt Becker ganz augenscheinlich aus einer anderen Liga und stellte Aadorf vor einige Schwierigkeiten. Sowohl im Block als auch in der Verteidigung wollte es bei den Gästen nicht ganz hinhauen. Mit fortschreitendem ersten Satz nahm die Unsicherheit der Ostschweizerinnen stetig zu. Bis zum Schluss schaffte es Aadorf zwar immer wieder, den Punktestand auszugleichen. Dennoch schienen die Gäste aus dem Thurgau den Druck deutlich zu spüren und verfehlten immer häufiger Chancen in der Offensive. So bejubelten die Innerschweizerinnen nach 25 Minuten den ersten Satzgewinn.

Zurück auf der Überholspur ab Satz 2
Im zweiten Satz griff Headcoach Herrera auf ein altbewährtes Mittel zurück. Der Einsatz von Captain Grässli im Angriff und Widmer im Zuspiel führte zu einer umgehenden Entschärfung der sich in Satz 1 angebahnten Nervosität. Fortan schafften es die Aadorferinnen, den Gegner mit mehr Druck am Service und mehr Sicherheit im Block in die Enge zu treiben. Je seltener das Mittelblock-Ass Becker den direkten Punkt suchen konnte, desto häufiger schlichen sich Eigenfehler an der Obwaldner Front ein. Ehe man sich versah, konnten die Ostschweizer Gäste mit 9 zu 3 Punkten davon ziehen – einen Punktevorsprung, den das Heimteam bis zum Satzende nicht mehr aufzuholen vermochte. Mit 25 zu 17 Punkten beglich Aadorf die Hypothek aus Satz 1.

Etwas ausgeglichener verliefen Satz 3 und 4. Auch da gab Aadorf das Zepter aber zu keinem Zeitpunkt mehr aus der Hand. Ein glückliches Händchen bewies Headcoach Herrera auch bei einigen weiteren Spielerwechsel, die jeweils zum richtigen Zeitpunkt den Druck auf die Obwaldnerinnen hoch zu halten vermochte. So auch der beeindruckende Einsatz der 15-jährigen Sindi Mico, die den Gegner mit ihrem Timing und ihrer Höhe am Block vor deutliche Schwierigkeiten stellte.

Anlass zur Freude gab es für die Thurgauerinnen letztlich nicht nur aufgrund der ergatterten drei Meisterschaftspunkte, sondern insbesondere wegen des perfektionierten Verlaufs der Vorrunde ohne jegliche Niederlage.

Start der Rückrunde auswärts gegen Luzern
Mit sieben Punkten Vorsprung auf den Zweit- und Drittplatzierten (Obwalden und Baden beide mit 11 Punkten) gilt das ambitionierte Team aus Aadorf als klarer Favorit der Qualifikationsrunde. Das erste Rückspiel wird am kommenden Samstag, den 23.11.2019 um 16:30 Uhr in Luzern bestritten. Die Luzernerinnen, die bisher gleich viele Siege wie Niederlagen einfuhren, liegen aktuell auf dem vierten Zwischenrang (10 Punkte). Einmal mehr gilt es für die Ostschweizerinnen demnach eine gewissenhafte Vorbereitung an den Tag zu legen und den Gegner nicht zu unterschätzen, denn – wie Headcoach Cao Herrera zu sagen pflegt – „gegen Aadorf packt jeder sein bestes Volleyball aus“.

Matchtelegramm:
Samstag, 16.11.2019 | Spieltag NLB Qualifikationsrunde (Ost-Gruppe) | Raiffeisen Volleya Obwalden vs. VBC Aadorf (1:3) (25:22, 17:25, 19:25, 21:25) | Dauer: 1 h 45 min | Vereinshalle Sarnen – Sarnen (OW) | Im Einsatz für den VBC: Muriel Grässli (C), Zora Widmer, Linda Kronenberg, Michelle Egger, Dijana Radulovic, Vanessa Gwerder, Lea Werfeli, Ramona Meili (verletzt), Martina Hunziker, Sindi Mico, Viviane Habegger, Lisa Leu

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