Das bis auf den letzten Platz besetzte Pentorama in Amriswil schürte Erwartungen. Und die wurden bei der bereits 39. Thurgauer-Sportlerwahl-Feier absolut erfüllt. Ruderer Nico Stahlberg und Volley Amriswil waren die Hauptsieger.
(Text: Ruedi Stettler / Bild: Mario Gaccioli)
Aber Sieger gab es viele mehr. Etwa den Panathlon Club Thurgau, dem es erneut gelungen war, eine bestens gelungene Feier zu organisieren. Auch dank dem Hauptsponsor Thurgauer Kantonalbank. Gewinner waren zudem jene Sportler, die es noch nicht ganz bis zu vorderst geschafft hatten. Gleich mehrere Teammitglieder sagten nach dem Anlass sichtlich stolz: «Ich habe mich schon enorm über die Nomination gefreut und dass ich nun in so edlen Rahmen dabei sein durfte, war super cool.» Im Saal befand sich auch der weltbeste Rollstuhl-Leichtathlet Marcel Hug. Der Pfyner war für diese Wahl zehnmal nominiert worden und er hatte nicht weniger als fünfmal gewonnen. Die Jury erklärte ihn zur Thurgauer Sportlegende, darum ist er lediglich noch als gern gesehener Zuschauer dabei.
Weltcupsieger Nico Stahlberg überstrahlte alle
Einer strahlte unter den 450 geladenen prominenten Gästen ganz besonders: Ruderer Nico Stahlberg. Der vom Vierer in den Einer umgestiegene Schönenberger wurde gleich in seiner ersten Saison Weltcup-Gesamtsieger. Das half mit, dass er erstmals bei der Thurgauer Sportlerwahl triumphierte. Er war extra einen Tag früher aus dem Trainingslager in Portugal abgereist, um dabei sein zu können. Und er wurde dafür belohnt. Doch Würde bringt auch Bürde. Am Samstag morgen verliess er bereits um fünf Uhr das Haus, weil um acht Uhr auf dem Sarnersee mit dem Nationalteam das nächste Training anstand. «Nach diesem grandiosen Abend weiss ich gar nicht, ob ich überhaupt ins Bett gehe,» meinte ein gutgelaunter Stahlberg bei einem verdienten Bierchen an der Bar. Auf Platz zwei landete Yasmin Giger. Die junge Leichtathletin durfte nicht lange feiern, für sie stand tagsdarauf der Start an den Schweizer Hallen-Meisterschaften in Magglingen auf dem Programm. Bronze ging an den aufstrebenden Schwinger Samuel Giger. Hinter diesen drei Podestplätzen klassierten so renommierte Athleten wie Kariem Hussein (Leichtathletik), Stefan Küng, oder Michael Albasini (beide Rad).
Volleyball Amriswil holte „Vierten Titel“ nach Meisterschaft, Cup und Supercup
Bei den Teams gab es nach dreimal RV Sirnach (insgesamt holten die vier Kunstradfahrerinnen bereits viermal Gold) einen neuen Ersten: Volley Amriswil. Die Oberthurgauer hatten nicht nur Meisterschaft und Cup, sondern auch den Supercup für sich entschieden. «Nur» Silber blieb für einmal Sirnach, trotz Weltrekord und Weltmeistertitel. Dritte wurde doch recht überraschend die Geräteriege Eschlikon. Die Freude über diesen Coup war den Leiterinnen («Wir haben unsere zahlreichen Mitglieder schon aufgefordert, kräftig für uns zu voten») und den Girls sichtlich anzusehen. Immerhin verwiesen sie die erfolgreichen Faustballer des STV Wigoltingen vom Podest. Erstmals in diesen Kreis geschafft hatte es die Formation Crossfire von der Rock Academy Frauenfeld.
Sportförderer Adrian Könige – der grosse Macher hinter den Kulissen
Von der Fachjury bestimmt wurden der Thurgauer Sportförderer Adrian König und der Newcomer Cédric Butti. König ist der grosse Macher hinter der Kulisse bei den Faustballern von Wigoltingen, früher bei Rickenbach-Wilen und auch in der Schweizer Nationalmannschaft. Butti ist ein aufstrebendes Talent auf dem BMX-Velo. Umrahmt wurde die von Tom Schnegg souverän moderierte Feier von musikalischen und akrobatischen Darbietungen, die beim Publikum sehr gut ankamen. Ein würdiger Rahmen sorgte also dafür, dass die besten Thurgauer Sportler des Jahres 2017 sich bereits auf die nächste Feier im Februar 2019 freuen dürfen.