Dank einer grossen kämpferischen Leistung entledigte sich der Schweizer Meister der ersten europäischen Aufgabe auf überzeugende Weise. Nachdem die Einheimischen im Startsatz klar dominiert hatten, wurde der zypriotische Meister immer stärker, doch mit letztem Einsatz holte sich das Pavlicevic-Team auch die Sätze zwei und drei.
(Bernhard Windler)
Das Spiel begann mit einem Aufschlagwinner von Djokic und zwei Blöcken durch Steigmeier optimal. Die ersten vier Punkte für Nikosia resultierten allesamt aus Aufschlagfehlern, denn der Amriswiler Coach hatte vorgegeben, beim eigenen Aufschlag sehr viel zu riskieren. 8:5 stand es beim ersten technischen Timeout. Bei 11:7 lagen schon vier Punkte zwischen den beiden Teams. Kurze Zeit später war Nikosia dank mehrerer hervorragender Aufschläge des Brasilianer Felix wieder nahe dran. Nach kurzen Aufschlagserien von Ljubicic und Howatson lag dann aber wieder Amriswil mit 18:13 in Front, und diesen Vorsprung verwalteten die Oberthurgauer geschickt bis zum Satzgewinn mit 25:19.
Nikosia wird stärker
In den zweiten Satz starteten die Gäste von der Sonneninsel überzeugend. Mit ausgezeichneten Aufschlägen punktete der russische Passeur Bagrey vom 1:1 bis zum 1:6. Nikosia lag in der Folge beständig mit zwei bis vier Punkten in Front. Das Spiel wurde immer besser, und die Zuschauer bekamen viele technische Finessen und harte Abschlüsse zu sehen. Dabei duellierten sich im Speziellen die beiden Diagonalspieler Steigmeier auf Amriswiler und Sidibé auf zypriotischer Seite. Nachdem Amriswil bei 18:20 wieder einmal nahe dran war, vergrösserte erneut Bagrey den Abstand auf 19:23. Bei 20:24 kamen die Gäste zu vier Satzbällen. Coach Pavlicevic wechselte bei diesem Stand den 19-jährigen Robin Baghdady ein, und nach zwei Aufschlagwinnern und einem Steigmeier-Punkt stand es 24:24. Nachdem auch der fünfte Satzball vergeben wurde, verwertete auf der anderen Seite Mitteangreifer Kesten den zweiten Amriswiler Satzball.
Gleicher Spielverlauf im dritten Satz
Ohne Pause ging es in den dritten Satz, und auch in diesen Abschnitt startete Nikosia stark. Via 1:4 und 6:8 beim technischen Timeout bauten die Zyprioten den Vorsprung bis auf 7:13 aus. Auch beim Stande von 12:17 hätte noch gar nichts auf ein günstiges Ende für Amriswil gewettet, doch erneut brachte der eingewechselte Baghdady die Amriswiler heran. Und dann, beim Stande von 16:18, die grosse Show von Passeur Josh Howatson: Mit drei Assen und weiteren Aufschlägen, die die defensiv nicht allzu starken Gäste in Bedrängnis brachten, kehrte er den Satz zum 23:18. Der Rest des Spiels war dann reine Routine, und mit 25:20 ging auch der dritte Satz an Amriswil.
Das Rückspiel am 20. Dezember 2017
In zwei Wochen wird sich in Nikosia entscheiden, wer in die nächste Runde im CEV-Cup vorstossen wird. Amriswil ist bei einem Sieg, aber auch bei einer 2:3-Niederlage qualifiziert. Bei jedem anderen Resultat würde es zu einem Golden Set kommen.
Matchtelegramm
Volley Amriswil-Omonia Nicosia 3:0 (25:19, 28:26, 25:20); Amriswil, Tellenfeld, 534 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Antonio Fernando Correa Benitez (Spanien), 2. Schiedsrichter: Oana Cristina Fortu (Rumänien). Startformation Volley Amriswil: J. Djokic, M. Kesten, S. Steigmeier, H. Hamacher, A. Ljubicic, J. Howatson, C. Daniel (Libero)