Mit einem ungefährdeten Sieg in Luzern und der überraschenden Heimniederlage gegen Lausanne UC ist der erfolgsgewohnte Triple-Sieger vom vergangenen Jahr eher schwach in die NLA-Meisterschaft gestartet. Jetzt folgt das nächste Heimspiel am Samstag, 28. Oktober 2017, um 17:00 Uhr im Tellenfeld gegen Chênois Genève Volleyball.
(Bernhard Windler)
Die Zuschauer haben es gesehen, und die Statistik beweist es schwarz auf weiss: Die Serviceleistung war sehr schlecht – auch wenn diejenige von Lausanne nur unwesentlich besser war. Ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Teams ergab sich in der Annahme: Während bei Lausanne 31 % der Annahmen präzis den Passeur fanden, waren es bei Amriswil nur 23 %. Bei einer ungenügenden Annahme muss sich der Passeur aus der Komfortposition am Netz wegbewegen und überraschende Zuspiele sind dann nur noch bedingt möglich. Es erstaunt deshalb nicht, dass ein Mitteangreifer wie Nemanja Radovic nur acht Punkte verbuchen konnte.
Fokus nach vorn
Der Fokus der Amriswiler gilt jetzt dem Spiel gegen Chênois. Die Genfer sind der eigentliche Transfersieger des vergangenen Sommers. Nicht weniger als vier Stammspieler des letztjährigen Meisterschaftsvierten Lausanne spielen neu bei Chênois. Von Amriswil zu den Genfern gewechselt hat unser guter Freund Jérôme Fellay. Der neue Passeur kommt aus Australien, ist 205 cm gross und hört auf den (gewöhnungsbedürftigen) Namen Arshdeep Dosanjh. Und dann ist als «Restposten» vom vergangenen Jahr der hünenhafte Diagonalangreifer Luka Babic, mit 212 cm der grösste Spieler der Liga, übriggeblieben. Alle Volleyballinsider haben vor der Saison gewarnt: Passt auf Chênois auf! Das Team aus der Romandie hat – wie Amriswil – erst zwei Spiele bestritten und beide mit 2:3 verloren. Der Auftaktniederlage zu Hause gegen Näfels folgte am vergangenen Samstag das Spiel in Lausanne, als die Genfer zwei Punkte vor einem 3:1-Sieg standen.
Einiges zu verbessern
Das Team von Coach Ratko Pavlicevic hat die Niederlage gegen Lausanne analysiert. Der Trainer und alle Zuschauer haben es am Sonntag gesehen: Der als Annahmespezialist gepriesene Deutsch-Brasilianer Hugo Hamacher da Silva schwächelte in der Annahme derart, dass er zwischenzeitlich dem jungen Robin Baghdady Platz machen musste. Dem erstmals ausserhalb von Brasilien unter Vertrag stehenden 26-Jährigen fehlt es im Moment etwas an Selbstvertrauen in den Spielen. Was er wirklich kann, hat er bisher erst im Training gezeigt. Es wäre allerdings ungerecht, wenn für die Niederlage alleine Hamacher hinhalten müsste. Das ganze Team zeigte nicht die gewohnte Leistung.
Das Spiel vom kommenden Samstag wird hart werden: Amriswil muss, Chênois darf gewinnen.