Dreizehnmal hatte Volley Amriswil gegen Näfels in Folge gewonnen. Im ersten Spiel der dritten Qualifikationsrunde kassierte der amtierende Schweizer Meister gegen den Vizemeister am Samstag, 20. Januar 2018, vor eigenem Publikum eine Klatsche und war dabei klar unterlegen.

(Bernhard Windler)
Die Derbys gegen Näfels sind immer sehr speziell, und auch in diesem Jahr zog das Spiel der alten Rivalen über 600 Zuschauer an. Beide Teams starteten sehr konzentriert ins Spiel und liessen dem Gegner zu Beginn kaum eine Chance auf einen Breakpunkt. Amriswil war in diesem Satz zu Beginn leicht besser und gegen Schluss klar überlegen. Dabei punkteten auf Amriswiler Seite vor allem Djokic, der erneut als Diagonalspieler zum Einsatz kam, und auch Hamacher.

Das Spiel kehrt radikal

Der zweite Satz begann wieder sehr ausgeglichen, ehe sich die Glarner unter Führung des Venezolaners Martinez absetzen konnten. Vom 8:8 bis zum 11:16 punkteten die Gäste vor allem mit ausgezeichneten Aufschlägen. Als die Einheimischen nach dem 15:20 auf 18:20 aufholen konnten, keimte neue Hoffnung, doch bei Aufschlag Martinez sah Ljubicic zwei Kurzangriffe von Walzer geblockt. Mit 19:25 holte sich Näfels den Satzausgleich.

Die Kür der Glarner

1:1 in den Sätzen hatte es zwischen den beiden Teams schon häufig gestanden, und meist hatte dann Amriswil 3:1 gewonnen. Wer auf eine solche Fortsetzung hoffte, sah sich schon bald einmal enttäuscht. 1:5 stand es, als Coach Pavlicevic sein erstes Timeout nehmen musste. Als nach dem 7:10-Rückstand Howatson mit glänzenden Aufschlägen sein Team mit 12:10 in Führung brachte, schien alles wieder zu passen. Doch wie gewonnen, so zerronnen! Nach dem 13:12 zogen die Glarner auf 13:16 und 14:21 davon, wobei in dieser Phase eigentlich nur Martinez punktete. Den spielfreudigen Südamerikaner brachte die Amriswiler Verteidigung einfach nicht unter Kontrolle. Auch dieser Satz ging mit 19:25 an die Gäste.

Die Geschichte des vierten Satzes ist sehr schnell erzählt: Nach einer unterirdischen Leistung gingen die Amriswiler sang- und klanglos mit 12:25 als 1:3-Verlierer vom Platz.

Und die Gründe?

Amriswil kann darauf hinweisen, dass ihr Topscorer Steigmeier wegen einer Fussverletzung erneut zuschauen musste. Weil auch sein nomineller Ersatz Brühwiler sich vor Wochenfrist verletzt hatte, standen dem Coach gerade noch 10 Spieler zur Verfügung. Bei den Aufschlägen waren sich die beiden Teams ebenbürtig, und in Annahme und Angriff waren die Glarner nur leicht besser. Der grosse Unterschied war – wie schon im Europacup gegen Ajaccio – in der Blockarbeit auszumachen. Während gegen Ajaccio diese Teilwertung mit 1:9 ausging, waren die Amriswiler mit 1:12 gegen Näfels noch schlechter. Das stellt vor allem den Mittelblockern kein gutes Zeugnis aus.

Matchtelegramm

Volley Amriswil – Biogas Volley Näfels: 1:3 (25:16, 19:25, 19:25, 12:25) Tellenfeld, Amriswil; 620 Zuschauer, Schiedsrichter: 1. Stephan Grieder, 2. Nadine Hefti. Startformation Volley Amriswil: H. Hamacher, N. Mote, J. Djokic, R. Baghdady, A. Ljubicic, J. Howatson, C. Daniel

Nächste Spiele

27.01.2018, 18.00 Uhr:
VBC Einsiedeln-Volley Amriswil

28.01.2018, 17.00 Uhr:
Volley Luzern-Volley Amriswil (CH-Cup)

31.01.2018, 20.00 Uhr:
Ajaccio-Volley Amriswil (CEV-Cup