Am Samstag, 4. November 2017, begrüsst Volley Amriswil im Tellenfeld Biogas Volley Näfels. Habe ich richtig gezählt? Hat Amriswil wirklich die letzten 11 Begegnungen gegen Näfels allesamt gewonnen? Stammt die letzte Niederlage wirklich vom Cup-Halbfinal der Saison 2015/2016?

(Bernhard Windler)
In dieser noch jungen Spielzeit sind sich die beiden Teams anlässlich des Supercups in Freiburg gegenübergestanden. Aus 8300 km Entfernung habe ich bei der Konsultation des Verbandstickers mit Freuden konstatiert, dass das Pavlicevic-Team die Prestige-Partie mit 3:1 gewonnen hat. 3 zu 1! Klare Sache! Klare Sache? Nach der Rückkehr musste ich mich belehren lassen, dass die Partie auf Messers Schneide stand und dass auch Näfels den Sieg hätte holen können. Und man hat mir erzählt, dass das verbesserte Auftreten gegenüber der vergangenen Saison einen Namen hat: Konrad Formela!

Näfels mit Veränderungen
Drei namhafte Veränderungen hat es im Team der Glarner gegeben: Da wäre mal das Amriswiler Urgestein Thomas Brändli, das nach der letzten Saison südwärts gewandert ist. Er hat den Kampf mit den Herren Ehrat und Walzer aufgenommen, und so stehen nun im Kader von Näfels nicht weniger als drei Nationalmannschafts-Mittelblocker im Fight um zwei Plätze auf dem Feld. Zum zweiten hat Joël Roos, seines Zeichens Diagonalangreifer von Jona, in die Linthhalle gewechselt. Und dann eben Konrad Formela: Der 22-jährige Aussenangreifer kam aus der sehr starken polnischen Liga von Effector Kielce. Anlässlich des Supercupfinals war er der statistisch klar beste Spieler auf dem Platz. Mit einer Angriffseffizienz von starken 59 % erreichte er ein Total von 23 Punkten. Damit liess er die besten Amriswiler deutlich hinter sich.

Sicheres Auftreten bei Volley Amriswil
Amriswil hat nach der pitoyablen Niederlage gegen Lausanne Charakter gezeigt und am vergangenen Wochenende ein durchaus kompetitives Chênois glatt mit 3:0-Sätzen nach Hause geschickt. Dabei zeigten sich die Thurgauer in allen Belangen verbessert. Die Stammsechs (oder –sieben mit Libero) ist nun weit besser aufeinander abgestimmt. Die Serviceschwäche gegen Lausanne (23 Fehler) konnte ausgemerzt werden («nur» 11 Fehler gegen Chênois). Und in der Annahme standen Djokic, Hamacher und Daniel sicher.

Im Kampf gegen Näfels (Spielbeginn am Samstag um 17:00 Uhr) wird entscheidend sein, wie gut es den Spielern von Coach Pavlicevic gelingt, Konrad Formela und den Diagonalangreifer Fabian Martinez aus dem Spiel zu nehmen. Und dann darf nicht vergessen werden, dass Samuel Ehrat in der Mitte wieder in Höchstform zu sein scheint und dass genau er es war, der im oben zitierten Cup-Halbfinal den Amriswilern den letzten Garaus machte.

Bereits am Sonntag geht es nahtlos weiter
Am Sonntag, 5. November 2017, mit Spielbeginn um 16.00 Uhr, folgt im Tellenfeld bereits ein weiteres Heimspiel gegen Aufsteiger VBC Uni Bern. Der Tabellenletzte musste bisher Lehrgeld bezahlen und konnte nur einen einzigen Punkt gewinnen. Unterschätzen sollte man die Hauptstädter aber keineswegs, waren sie doch beispielsweise beim letzten Spiel gegen Jona nahe an einem weiteren Punktgewinn. Wer weiss, vielleicht gibt Coach Ratko Pavlicevic seinen Ergänzungsspielern eine Chance, ihr vorhandenes Können auch einmal zu zeigen?