Zum Höhenflug wie hier gegen Zürich reichte es im Tessin nicht. (Bild: Terese De Cristofaro)
Volley Toggenburg dominierte die Favoritinnen von Lugano in einem Satz. Ein zweiter Satz lag in Reichweite. Am Ende reisten die St. Gallerinnen ohne Punkte nach Hause. (Markus Imthurm)
Volley Toggenburgs Ausflug ins Tessin wurde leider nicht mit Punkten belohnt, obwohl das NLA Team die Top 3 der Liga einen Satz und beinahe einen zweiten abluchsen konnte. Gegen das mit fünf ausländischen Startspielerinnen antretende Volley Lugano verlieren die Wattwilerinnen am Ende mit 1:3.
Das Heimteam begann stark, vertraute auf seine Offensivkraft und profitierte von Unzulänglichkeiten der Wattwilerinnen, denen die lange Anfahrt noch in den Knochen zu stecken schien. Nach 15 Minuten war der erste Satz mit 25:10 für die Tessinerinnen denn auch bereits entschieden.
Dass Volleyball nunmal im Kopf stattfindet, schien Volley Lugano im zweiten Satz komplett vergessen zu haben. Vom gewonnenen Startsatz wohl etwas zu leichtsinnig, liessen sie die Gegnerinnen ins Spiel kommen. Volley Toggenburg war auf allen Positionen wie verwandelt. Saubere Annahmen, gute Verteidigung und vor allem mehr Druck im Service und im Angriff resultieren zur 17:12 Führung. In der Halle wurde es stiller und stiller. Die Wattwilerinnen wehrten sich erfolgreich gegen die Aufholjagd von Volley Lugano und liess sich den zweiten Satz mit 23:25 zugute schreiben.
Die Hoffnung keimte nur kurz auf
Volley Lugano kam definitiv fokussierter und druckvoller aus der 10-Minuten-Pause. Toggenburg zeigte wie im Startsatz Mühe, den Tritt zu finden nach dem Unterbruch. Lugano drückte auf das Tempo, überzeugte mit einer variablen Offensive und profitierte zu Beginn von Satz 3 von einer ungenügenden Annahme bei den Wattwilerinnen. Bis auf 12:4 war Lugano bereits enteilt, ehe sich die Gäste in der Palestra Palamondo Cadempino aufbäumten. Volley Toggenburg wurde stärker. Die Ralley’s wurden länger und gingen mal zu mal zu Gunsten der Wattwilerinnen aus. Topscorerin Kortlyn Henderson erzielte schöne Punkte. Im Rückraum wurden selbst schwierigste Bälle noch erkämpft und mit zwei spektakulären Blocks in Folge kam Volley Toggenburg bis auf einen Punkt an die Tessinerinnen heran. Es war die mit Abstand stärkste Phase der Wattwilerinnen, die die Leistungssteigerung jedoch nicht bis Satzende durchzuhalten vermochten. Satz 3 ging letztlich knapp mit 25:21 ins Tessin.
Im vierten Satz gelang es den Tessinerinnen sich mit 7:1 wiederum klar abzusetzen. Zu einer Gegenwehr war das Team von Trainer Mäsi Erni im Anschluss kaum mehr fähig, zumal die Offensivpower von Lugano wieder ungeahnte Qualität annahm. Kaum ein Angriff der Tessinerinnen konnte noch abgewehrt werden, während im Gegenzug den Wattwilerinnen im Angriff kaum mehr etwas gelingen wollte. Mit 25:15 endete der vierte Satz zu Gunsten von Volley Lugano, das damit das Spiel mit 3:1 für sich entschied.
«Der zweite Satz war gut. Und im dritten zeigten wir auch unser Potenzial. Lugano ist immerhin aktuell die Nummer 3 der Liga», wies Headcoach Mäsi Erni am Ende des Matches auf das Positive hin. Gut angekommen ist auch Julibeth Payano, die ihren ersten Match in der NLA spielte und mit ihrer Art das Team pushte. Noch braucht es jetzt Trainingszeit, um das neue Gefüge zu kitten und die Abstimmung auf dem Feld zu verbessern. Am nächsten Samstag tritt das ersatzgeschwächte Team von VBC Cheseaux in der Rietstein Halle in Wattwil an.
Volley Lugano – Volley Toggenburg 3:1 (25:10, 23:25, 25:21, 25:15)
Raiffeisen Volley Toggenburg: Kimi Schnegg, Lea Werfeli, Julibeth Payano, Kortlyn Henderson, Luana Petris, Cara Lewis, Elisa Suriano; Karin Keller, Vera Spiess, Soley Schoop (alle eingewechselt), Mia Ilic; Jil Joos (verletzt)