
Gegen die Tessinerinnen gab es eine Niederlage für die Toggenburgerinnen. (Bild: Teresa De Cristofaro)
Beim letzten Heimspiel der Qualifikation ging es für Volley Toggenburg um nichts mehr. Die Abstiegsrunde ist gewiss und gegen das drittplatzierte Volley Lugano war ein Punktgewinn doch eher unwahrscheinlich. (Markus Imthurm)
Doch in den ersten beiden Sätzen begeisterte das Heimteam die rund 250 anwesenden Zuschauern mit einer tollen Leistung. Volley Toggenburg präsentierte sich von Beginn an hellwach. Mit schnellen variablen Pässen gelang es dem Heimteam, die Defensive der Tessinerinnen ein ums andere Mal auszuhebeln. Die Wattwilerinnen spielten unbekümmert auf, agierten aufsässig und zwangen die Gäste zu Fehlern. Obschon sich Lugano zum 11:14 absetzen konnte, blieb das Heimteam hochkonzentriert. Nach dem Ausgleich zum 18:18 setzte Volley Toggenburg zu einem regelrechten Schluss-Furioso an. Zwei starke Blocks gegen Luganos Topscorerin Jacque Armer und ein schöner Angriff von «Susu» Suriano brachten den ersten Satz unter tosendem Jubel in der Rietsteinhalle nach Hause (25:22).
Lugano reagierte, stellte um und brachte mit der Kroatin Kovacic neue Offensivpower auf den Platz. Doch die Wattwilerinnen blieben frech, erzielten einfache und dennoch wuchtige Angriffspunkte. Nach einer unglücklichen Annahme auf Seiten der Tessinerinnen zum 12:12, läutete ein energischer Wutausbruch des gegnerischen Trainers jedoch die Wende ein.
Die Kräfte lassen nach
Volley Lugano legte nun einen Gang zu und warf seine individuelle Klasse in die Waagschale. Auch wurde im Service mit mehr Risiko und Varianz gespielt, was die Toggenburgerinnen zu kräfteraubendem Mehraufwand zwang. Just aber diese Kräfte fehlten den Wattwilerinnen nach einer Krankheitswelle noch vor Wochenfrist. Langsam bewegte sich das Pendel immer mehr zu Gunsten der Tessinerinnen, die sich zudem auch athletisch und physisch in einer beneidenswerten Form befinden.
Nach den verlorenen Sätzen 2 und 3 (18:25, 14:25) versuchte Volley Toggenburg sich nochmals gegen die Niederlage zu stemmen. Vereinzelt konnte sich Cara Lewis mit schnellen Angriffen in Szene setzen, doch mit Fortdauer des Spiels blieb die Offensive der Wattwilerinnen immer häufiger in der gegnerischen Verteidigung hängen. Vor allem die amerikanische Mittelblockerin Jacque Armer erwies sich je länger je mehr zu einem unüberwindlichen Hindernis. Sie alleine erspielte im gesamten Spiel doppelt soviele Blockpunkte, wie dem gesamten Heimteam insgesamt gelangen. Dies und die nachlassenden Kräfte besiegelten schliesslich das Schicksal von Volley Toggenburg. Der vierte Satz endete mit 18:25 und sicherte Lugano den Sieg zum 1:3.
Aufgepasst, Glaronia
Die ersten beiden Sätze von Volley Toggenburg gehörten zum Besten, was dieses Team in der laufenden Meisterschaft gezeigt hat. Frech, aufsässig und unbekümmert spielten die Wattwilerinnen lange Zeit auf Augenhöhe mit einem Titelkandidaten. Während man in vergangenen Spielen oftmals auf die Mithilfe des Gegners für einem Satzgewinn angewiesen war, so erspielte sich das Heimteam aus eigener Kraft den ersehnten Erfolg. Es war nicht nur ein Zeichen an die Fans, dass Volley Toggenburg noch nicht geschlagen ist. Es war auch ein Zeichen an VBC Glaronia, dass sie in der Abstiegsrunde auf keinen einfachen Gegner treffen werden.
Volley Toggenburg – Volley Lugano 1:3 (25:22, 18:25, 14:25, 18:25)
Raiffeisen Volley Toggenburg: Karin Keller, Luana Petris, Cara Lewis, Elisa Suriano, Julibeth Payano, Kimi Schnegg, Kortlyn Henderson / Lea Werfeli, Vera Spiess, Jil Joos