
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Spätestens am Freitagabend war jedoch allen klar, dass das Frühlingsturnier in Turbenthal unter erschwerten Bedingungen stattfinden würde. Noch eine Pferdedecke zusätzlich in die Kiste gepackt, die Winterjacke wieder vom Estrich geholt, Thermoskanne mit Tee gefüllt – gute Vorbereitung ist alles.
(Corinne Strässle/Bild: Lorena La Spada) Bereits die Anreise nach Turbenthal war eine mittlere Herausforderung. Die teils schneebedeckten Strassen bedeuteten für Lastwagen, Selbstfahrer und Anhängergespanne bis zu einer Stunde mehr Fahrzeit. Zudem ist aufgrund von Bauarbeiten am Kreisel der Dorfkern von Turbenthal gesperrt, was eine zusätzliche Umfahrung mit sich zieht.
„Oldie“ Silvantus (25) an der Longe von Moni Winkler trug seine Voltigierer souverän durch den Wettkampf. Das junge Team Junioren 3 durfte mit einem erfreulichen ersten Platz abschliessen.
Aufgrund der unliebsamen Anfahrtsbedingungen war es dann auch nicht verwunderlich, dass sich Longenführerin Stephanie Hangartner, welche mit ihrem Team als zweite starten sollte, alleine mit Gruppenpferd Quiril vor der Reithalle stand. Der Autokonvoi mit den Voltis hatte sich derart verfahren, dass ein Einhalten der Startzeit kritisch wurde. „Egal“, meinte die erfahrene Trainerin gelassen. «Wir laufen ein; notfalls mit einem «ausgeliehenen» Team. Gell, Quiril – wir sind doch nicht umsonst so früh aufgestanden!» Es reichte dann doch noch, wenn auch knapp, dass Lütisburg Junioren 2 planmässig ihren ersten Wettkampf 2022 absolvieren und ebenfalls Gold mit auf den Heimweg nehmen konnten.
Die beiden Kaderteams Senioren 1 und Junioren 1 starteten beide ausser Konkurrenz. Das Tuniorenteam um Martina Büttiker lief mit Baldus aufgrund von zwei verletzten Voltis nur zu sechst ein. Moni Winkler longierte „Ersatzpferd“ Solitario ebenfalls für ein reduziertes Team, da Nadja Büttiker an einem J+S-Leiterkurs engagiert war. Beide Teams zeigten eine gewohnt solide Pflicht.
Die Einzelvoltigierer hatten alle noch etwas zu kämpfen mit ihren Küren, dürfen jedoch schon recht stolz sein auf das Erreichte. Miria Kleger gewann in der Kategorie M. Sina Graf, Leandra Stadelmann und Mara Hofer hatten unfreiwillige Abgänge zu verzeichnen, was sich leider auf die Platzierung auswirkte. Moni Winkler ist auch mit ihren beiden Einzelpferden zufrieden: „Rayo lief tolle Runden, Acardi spürte zu Beginn wohl den Schnee und zeigte seine Freude mit entsprechenden Sprüngen“.
Voltige Lütisburg schaut auf einen ausserordentlichen Wettkampftag zurück. Zufrieden mit dem Geleisteten und motiviert, im Trainingslager von nächster Woche fokussiert zu arbeiten. Ende September steht schliesslich das erste internationale Qualifikationsturnier in Ermelo an.