Am Sonntagabend war der UHC Waldkirch St. Gallen zu Gast beim HC Rychenberg Winterthur. Das Spiel versprach viel, denn die beiden Teams lagen punktgleich auf den Plätzen neun und zehn mit kaum vorhandenem Rückstand auf die Playoffplätze. Nach Ansprechenden 40 Minuten verlor WaSa im Schlussdrittel jedoch völlig den Faden und musste ohne Punkte aus diesem wichtigen Spiel nach Hause gehen.
(Andrin Flüeler) Der HCR zeigte von Beginn an, dass heute viel auf dem Spiel steht. So dominierten die Hausherren die Startphase und gingen prompt früh in Führung (2.). Zu mehr Toren reichte es dem HCR in dieser Phase jedoch nicht, womit das Spiel offenblieb und durch eine schöne Einzelleistung von Michi Schiess (11.) ausgeglichen werden konnte. Ab Drittelshälfte waren es dann auch die St. Galler, welche nun mehr Spielanteile hatten und Winthi zwangen, die erste Strafe des Abends zu nehmen. Kurz vor Abschluss dieser Strafe konnte Roman Mittelholzer seine Farben erstmals an diesem Abend in Führung schiessen (17.). Eine Führung, die trotz erneuter Zweiminutenstrafe gegen den HCR, bis zur Pause aber nicht mehr ausgebaut werden konnte.
Führung ausgebaut
Der Start ins Mitteldrittel gehörte erneut dem HCR, dieses Mal lag es aber daran, dass Sandro Büchel noch mit der Schlusssirene des Startdrittels eine Strafe kassierte. Auch das Winterthurer Powerplay lief gut und so konnte der vergessen gegangene Moritz Schaub nach schönem Zuspiel zum 2:2 Ausgleich einschieben (22.). Das Spiel drohte anschliessend auf die Seite der Hausherren zu kippen, auch weil sie erneut in Überzahl agieren konnten. Doch die grösste Chance hatte WaSa – Michi Schiess scheiterte nach einer 2-0 Situation jedoch am stark agierenden Ruven Gruber im Tor von Winthi. Diese Strafe diente als Weckruf für die St. Galler, waren es nun erneut sie, welche mehr vom Spiel hatten, zumindest was das Resultat betraf. In der 31. Minute konnte Michi Schiess erneut alleine auf Ruven Gruber anlaufen, dieses Mal aber mittels Penalty, welchen er souverän versenkte. Und dieses Mal konnte WaSa nachdoppeln, Sandro Büchel traf in der 38. Minute zur erstmaligen Zwei-Tore-Führung für die Gäste. Mit 4:2 ging es somit in den Schlussabschnitt.
Spiel aus der Hand gegeben
Aller guten Dinge sind drei, sagten sich wohl die Winterthurer, erzielten sie doch erneut ein schnelles Tor zum Start ins Drittel (41.). Die Spannung kehrte so schnell zurück in die gut besuchte AXA Arena, eine Spannung, welche die St. Galler aber vermehrt zu lähmen schien. WaSa versuchte ruhig das Spiel zu Ende zu spielen, liess dabei aber schleichend die Geradlinigkeit und Kaltblütigkeit im Angriff vermissen. So war es der HCR, welcher sich nun ein klares Chancenplus erarbeiten konnte, noch aber entweder an Dominic Jud oder, wie einige Male an diesem Abend, am Torgehäuse scheiterte. Dass dies aus St. Galler Sicht nicht gut gehen konnte bewahrheitete sich in 56. Minute mit dem Ausgleich durch Nils Conrad. Doch damit nicht genug, WaSa, spätestens jetzt klar von Unsicherheit gezeichnet, brachte nicht mehr viel auf die Reihe. Vielmehr noch, profitierte der HCR nun sogar noch von einem Abspielfehler im Spielaufbau der St. Galler. So sah sich WaSa 90 Sekunden vor Schluss plötzlich mit einem Rückstand konfrontiert. Ohne Torhüter wurde nun versucht, zumindest noch einen Punkt zu retten. Während WaSa am Mittwoch von Köniz noch lernen musste, wie man mit 6:5 Feldspielern das Spiel ausgleicht, schaffte WaSa dasselbe ihrerseits aber nicht mehr. Vielmehr wurden noch zwei Treffer ins leere Tor erlaubt, womit eine am Ende klare 4:7 Niederlage für WaSa zu Buche stand.
Kapitales Wochenende steht auf dem Programm
Der enormen Ausgeglichenheit der Liga ist es zu verdanken, dass WaSa trotz dieser Niederlage eigentlich immer noch gut im Playoffrennen liegt, lediglich fünf Punkte beträgt der Rückstand auf Platz 6. In der Doppelrunde vom kommenden Wochenende geht es für das Team von Fabian Arvidsson nun jedoch um Sein oder Nichtsein. In den Spielen gegen die direkten Konkurrenten UHC Uster (Samstag, 19:00 im Tal der Demut) und Chur Unihockey (Sonntag, 18:00 in Chur) sind Punkte Pflicht, will WaSa dieses Jahr ein Wörtchen in der Vergabe der Playoffplätze mitreden.
HC Rychenberg Winterthur – Waldkirch-St. Gallen 7:4 (1:2, 1:2, 5:0)
AXA Arena, Winterthur. 1084 Zuschauer. SR Preisig/Schädler.
Tore: 2. M. Schwerzmann (P. Kern) 1:0. 11. M. Schiess 1:1. 17. R. Mittelholzer (N. Jordan, Ausschluss M. Schaub) 1:2. 22. M. Schaub (N. Conrad, Ausschluss Büchel) 2:2. 31. M. Schiess 2:3. 38. S. Büchel (N. Possag) 2:4. 41. S. Toropainen (T. Studer) 3:4. 56. N. Conrad (M. Wöcke) 4:4. 59. M. Wöcke (T. Studer) 5:4. 59. T. Studer 6:4. 60. M. Schwerzmann 7:4.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen HC Rychenberg Winterthur. 2mal 2 Minuten gegen Waldkirch-St. Gallen.