Der UHC Waldkirch-St. Gallen legt in den Playouts in der „Best-of-Seven-Serie mit zwei Erfolgen nach Verlängerung gegen den UHC Thun vor und braucht noch einen Sieg um auch in der kommenden Spielzeit auf höchsten Niveau Unihockey spielen zu können.
(Andrin Flüeler/Bild: Niklaus Schmid) Am vergangenen Wochenende standen für den UHC Waldkirch-St. Gallen die Playoutspiele Nummer zwei und drei gegen den UHC Thun auf dem Programm. In zwei Partien, welche unterschiedlicher nicht hätten sein können, war der Ausgang jeweils derselbe. WaSa konnte sich beide Male nach Verlängerung durchsetzen und führt nun bereits mit 3:0 in der Playoutserie. Somit kann sich WaSa mit den erspielten vier Matchbällen bereits nächstes Wochenende den Ligaerhalt sichern.
Heimstarke Thuner
Über die letzten Saisons hinweg lernte WaSa zwei Dinge über die MUR in Thun. Und zwar dass die Thuner äusserst Heimstark sind und dass gerne einmal ein Tor aus dem nahen heraus Slot fällt. Beides bestätigte sich an diesem Abend. Da die Thuner an diesem Abend zudem davon profitierten, dass WaSa das ein um andere Mal Mühe hatte, ein Lösung gegen das etwas aggressivere Forechecking der Hausherren zu finden, führten die Thuner zur ersten Pause hin mit 3:2.
Besser ins Spiel gefunden
Im Mitteldrittel fand WaSa besser ins Spiel und bis kurz nach Spielhälfte schien es, als ob WaSa die klare Oberhand gewinnen kann. Bis zur 32. Minute und dem Thuner Timeout erzielten die St. Galler, unterbrochen vom zwischenzeitlichen Anschlusstreffer, fünf Tore zur 7:4 Führung. Das Timeout verfehlte seine Wirkung jedoch nicht, mit einem Doppelschlag (33./34.) konnten die Thuner den Spielausgang schnell wieder offen gestalten.
Schwung konservieren
Diesen Schwung konnten die Thuner über die Pause konservieren und mit erneut zwei schnellen Treffern (46./47.), einer davon ein unglücklich abgefälschtes Eigentor, plötzlich selber in Führung gehen. Zum Glück für die St. Galler haben sie mit Chris Eschbach einen Spieler in ihren Reihen, der seine Tore bevorzugt aus dem Slot heraus erzielt und somit eigentlich wie gemacht ist für die Halle in Thun. Er war es dann auch, der mit seinem persönlich dritten Treffer des Abends das Spiel schnell wieder ausgleichen konnte (50.). Eine überstandene Unterzahlsituation und eine fragwürdige Strafe gegen Thun später fand sich WaSa 90 Sekunden vor Schluss in der komfortablen Situation wieder, in Überzahl das Spiel zu entscheiden. Die reguläre Spielzeit verstrich jedoch, womit sich die Teams in der Verlängerung wiederfanden. Diese war dann aber eine kurze Geschichte, Roman Mittelolholzer traf 20 Sekunden nach Anpfiff zum 9:8 Siegtreffer.
WaSa gewinnt auch das zweite enge Spiel
Ein ganz anderes Spiel entwickelte sich am Sonntag. Nach dem teilweise chaotischen Spiel am Vorabend, waren nun beide Teams mehr Kontrolle und Struktur aus. Tore fielen daher nicht mehr so rege, doch wenn sie fielen, waren es umso schönere Treffer. Den Anfang machte Tino von Pritzbuer, welcher einen springenden Ball in der eigenen Hälfte eroberte und seinen Konter mit einem Schuss ins hohe Eck vollendete (12.). Die Thuner zogen fünf Minuten später nach, als Reto Graber einen Pass in die Spitze eiskalt zum 1:1 verwertete.
WaSa suchte öfters den Abschluss
Nach dem Startdrittel, welches von gefährlichen Thuner Chancen aber leicht mehr St. Galler Spielanteilen geprägt war, entwickelte sich das Spiel in eine etwas andere Richtung. WaSa suchte nun zwar noch öfters den Abschluss, die Versuche blieben aber meistens in einem Thuner Block hängen. Die Thuner ihrerseits fanden vermehrt spielerische Lösungen um das Tor von Dominic Jud unter gezielter unter Beschuss zu nehmen. Daraus resultierte ein Chancenplus für die Thuner, welche sie zur dem Spielverlauf entsprechenden 2:1 Führung ummünzen konnten (38.).
Auf zwei Linien umgestellt
Im Schlussdrittel reduzierte WaSa auf zwei Linien um der drohenden Niederlage entgegen zu treten. Eine Massnahme, die sich als äussert wirksam herausstellte. WaSa konnte den Gegner nun vermehrt in ihre Zone drängen, aus welcher die Thuner nur noch gelegentlich mit Entlastungsangriffen herauskamen. Der erhöhte Druck widerspiegelte sich auch auf der Anzeigetafel. Rahul Chiplunkar (48.) und erneut Tino von Pritzbuer (56.) konnten den Rückstand in eine 3:2 Führung umwandeln. Jedoch zeigten sich die Thuner kämpferisch und äusserst effizient, 30 Sekunden nach dem St. Galler Führungstreffer konnten sie das Spiel wieder ausgleichen. Dabei blieb es und so musste der Sieger erneut in der Verlängerung gefunden werden. War es am Samstag noch eine kurze Sache, dauerte es am Sonntag knappe fünf Minuten, ehe das gleiche Resultat herausschaute – Michi Schiess versenkte einen Flippass von Roman Mittelholzer volley zum 4:3 Schlussresultat.
UHC Thun – Waldkirch-St. Gallen 8:9 n.V. (3:2, 3:5, 2:1, 0:1)
MUR, Thun. 283 Zuschauer. SR Schuler/Sprecher.
Tore: 10. R. Chiplunkar (T. von Pritzbuer) 0:1. 10. J. Wettstein (T. Kropf) 1:1. 11. J. Wettstein (R. Graber) 2:1. 13. R. Mittelholzer 2:2. 20. F. Witschi (L. Sigrist) 3:2. 22. C. Eschbach (N. Jordan) 3:3. 24. R. Chiplunkar (C. Eschbach) 3:4. 28. M. Zahner (M. Schiess) 3:5. 30. T. Aebersold (F. Witschi) 4:5. 32. M. Büsser (N. Possag) 4:6. 32. C. Eschbach (R. Chiplunkar) 4:7. 33. D. Simek (Y. Bärtschi) 5:7. 34. R. Graber 6:7. 46. F. Witschi (L. Sigrist) 7:7. 47. T. Aebersold 8:7. 50. C. Eschbach (N. Jordan) 8:8. 61. R. Mittelholzer (R. Chiplunkar) 8:9.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen UHC Thun. 2mal 2 Minuten gegen Waldkirch-St. Gallen.
Waldkirch-St. Gallen – UHC Thun 4:3 n.V. (1:1, 0:1, 2:1, 1:0)
Sporthalle Tal der Demut, St. Gallen. 256 Zuschauer. SR Britschgi/Gasser.
Tore: 12. T. von Pritzbuer (L. Holenstein) 1:0. 17. R. Graber (Y. Zimmermann) 1:1. 38. J. Wettstein (D. Simek, Ausschluss Zahner) 1:2. 48. R. Chiplunkar (C. Eschbach) 2:2. 56. T. von Pritzbuer (M. Schiess) 3:2. 57. F. Witschi (D. Simek) 3:3. 65. M. Schiess (R. Mittelholzer) 4:3.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Waldkirch-St. Gallen. 1mal 2 Minuten gegen UHC Thun.