Der FC Gossau will in dieser Saison einfach nicht in Fahrt kommen: Nach einem hoffnungsvollen Aufrappeln im September (mit 8 Punkten aus 4 Spielen) mussten sich die Fürstenländer am Samstag zum dritten Mal in Folge im Oktober ihrem Kontrahenten geschlagen geben. Nach dem 1:5 in Tuggen und dem 0:4 gegen Höngg stand am Ende ein 0:1 auf dem Resultatblatt des Auswärtsspiels beim Tabellennachbarn Thalwil.
Es war keine zwingende Niederlage gegen einen übermächtigen Gegner, aber am Ende war das Team vom Zürichsee der verdiente Sieger, weil es engagierter und einsatzfreudiger wirkte, zäh kämpfte und in der Defensive gut organisiert war. Den Siegtreffer für Thalwil erzielte Enacki Kilafu kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit: Sträflich ungedeckt und freistehend konnte er sich gegen den machtlosen Gossauer Torhüter Daniel Geisser die Torecke aussuchen.
Niveauarme Partie
Die Partie kam anfangs nur schwer in die Gänge: Gossau hatte zwar mehr Ballbesitz, aber zu guten Tormöglichkeiten kam man nicht. Die Zürcher ihrerseits besassen gegen Ende der ersten Hälfte wenigstens zwei Torchancen, aber Geisser wehrte gegen Del Pilato (31.) und Kilafu verpasste nach einem Energieanfall von Mesonero (38.) knapp.
Entscheidung in der 47. Minute
Und wie es in dieser Saison schon mehrmals der Fall war: Gossau begann die zweite Hälfte zu wenig konzentriert und lag 65 Sekunden nach Wiederanpfiff nach Kilafus Treffer mit 0:1 in Rückstand. Defensiv hatten die Fürstenländer den Gegner in der Folge einigermassen gut im Griff. Und dass man gegen Ende der Partie im verzweifelten Bemühen um den Ausgleich offener spielte und Thalwil einige Kontermöglichkeiten eröffnete, war (und ist generell) eine fast zwingende Folge des Anrennens derjenigen Mannschaft, die in Rückstand liegt. Aber heftig und vehement auf den Gegentreffer reagieren konnte Gossau nicht. Man war zwar bemüht, aber Zuspiele in der Nähe des gegnerischen Strafraums gerieten zu ungenau, landeten beim Gegner oder im Aus, und ganz allgemein tat man im Spiel nach vorne einfach immer das jeweils Falsche. Man dribbelte, wenn man besser abgespielt hätte, und wollte sich ins gegnerische Tor kombinieren, wenn man besser vielleicht einen Schuss gewagt hätte. Und überdies verteidigte sich Thalwil, die Mannschaft von Trainer Marco Bolli, geschickt, clever und vielbeinig, so dass ein Durchkommen für Gossaus Angreifer äusserst schwierig war. Und so war am Ende nicht eine hochkarätige Gossauer Torchance zu registrieren. Zu aller Unbill für den Gast kam eine Verletzung von Pascal Alder hinzu, der bei seinem Comeback in der Startformation nach einjähriger Verletzungspause (Kreuzbandriss) in der 75. Minute das Spielfeld erneut humpelnd verlassen musste. Für den 24jährigen Verteidiger persönlich, der vor seiner Knieverletzung ein Leistungsträger seines Teams gewesen war, und den FC Gossau bleibt zu hoffen, dass die Verletzung nicht (wieder) von schwerwiegender Natur ist. Verletzte Schlüsselspieler (siehe Spieltelegramm) hat das Team ja übergenug!
Spieltelegramm
Im Brand. – 180 Zuschauer. – SR: Stefano Tonini.
Tor: 47. Kilafu 1:0.
Thalwil: Kessler; Egger, Murati, Ferricchio, Maurer; Kilafu (83. Herrera Gomez), Manca, Ismajlaj, Omerovic (94. Aydin), Del Pilato (69. Gertsch); Mesonero.
Gossau: Geisser; Estermann, van der Werff, Alder (75. Trajkovic); Vuleta (75. Lanzendorfer), Kouame; Stacher (77. Ljimani), Coppola, Giger; Mujic, Uzunovic.