Die beiden Kontrahenten Schönenwerd und LINDAREN Volley Amriswil hatten in der nahen Vergangenheit nahezu identisch abgeschnitten: Beide hatten vor Wochenfrist mit 3:0 verloren – Amriswil in Näfels, «Schöni» bei Chênois – und beide waren am Mittwoch in ihrem jeweiligen CEV-Cup-Heimspiel erfolglos gewesen. Und beide hatten in diesen Partien und auch in der samstäglichen Begegnung gewichtige Absenzen zu beklagen: Auf Schönenwerder Seite fehlte der Stamm-Dia Mahela Indeewara Bandara, bei den Amriswilern konnte Dima Filippov ein weiteres Mal nicht mittun. Es sei vorweggenommen: Die Abwesenheit des Sri Lankers bei den Solothurnern wog schwerer, denn Fabrice Egger war ein guter Ersatz für den Stamm-Passeur.
(Bernhard Windler) Zu Beginn des ersten Satzes lag die Heimequipe immer in Front. Maximal drei Punkte betrug der Vorsprung, ehe LINDAREN Volley Amriswil bei 12:12 erstmals gleichziehen konnte. Nach dem 14:14 hatten die Amriswiler ein Hoch und stellten auf 19:14. In dieser Phase knallten die Schönenwerder Aussenangreifer die Bälle mehrfach ins Out. Von diesem Vorsprung zehrten die Leute um den in dieser Phase sehr effizienten Jhon Wendt bis zum 25:21-Satzgewinn.
Der zweite Satz war dem ersten sehr ähnlich. Diesmal dauerte der mehrmalige Gleichstand bis zum 11:11, ehe die Pichette-Truppe bei Aufschlag Höhne auf 16:11 erhöhte. Und auch diesmal schaukelten die Amriswiler den Vorsprung gekonnt nach Hause.
Im dritten Satz zeigten die Schönenwerder ihr bestes Spiel. Sie gingen bald einmal mit 9:3 in Führung, und auch bei 17:12 und 20:16 schien der Vorsprung komfortabel. Aber unter der Führung des unwiderstehlichen Björn Höhne holten die Amriswiler Punkt für Punkt auf. Bei 23:23 war erstmals der Gleichstand erreicht. In der Folge wechselten sich Satzbälle für die Platzherren und Matchbälle für die Gäste ab, ehe Jhon Wendt den dritten Matchball zum 29:27 verwertete.
Es war insgesamt eher bescheidene Volleyballkost, was die wenigen Zuschauer zu sehen bekamen. In Abwesenheit des gegnerischen Stamm-Dia konzentrierten die Amriswiler ihre Blockarbeit praktisch ausschliesslich auf die Aussenangreifer Luca Ulrich, Mirco Gerson und Cyril Kolb. Der ehemalige Beach-Profi Gerson kam so auf eine Angriffsquote von weniger als 20 %. Und auch diejenige von Kolb lag bei bescheidenen 30 %. Auf Amriswiler Seite glänzte Björn Höhne mit 71 %. Jhon Wendt zeigte sich gegenüber dem Näfels-Auftritt klar verbessert und war mit 16 Punkten ebenso erfolgreich wie Höhne. Einen sehr unglücklichen Auftritt hatte der bisherige Topscorer des Amriswiler Teams, der Ägypter Abouelsoud Eid. Nachdem er bei zwei Servicewinnern des Gegners nicht reagiert und zwei von drei Angriffsbällen vergeben hatte, ersetzte ihn Coach Vincent Pichette schon nach zehn gespielten Punkten durch das erst 18-jährige Eigengewächs Lars Migge. Der junge Rheintaler in Diensten Amriswils zeigte sich sehr stabil in der Annahme und war mit 43 % verwerteten Angriffsbällen auch in dieser Statistik gut bei den Leuten. Er spielte nach seiner Einwechslung bis zum Spielende durch. Nur wenige Bälle bekamen die beiden Mitteangreifer Facundo Imhoff und Mischa von Burg. Sie wurden von Fabrice Egger nur gerade 11 mal eingesetzt, während der gegnerische Zuspieler Reto Giger seine Mitte doppelt so häufig anspielte.
Am kommenden Samstag gastiert der unangefochtene Leader Chênois um 17:00 Uhr im Tellenfeld. Die Genfer haben im bisherigen Verlauf der Meisterschaft erst einmal verloren und dabei zu Hause auch Amriswil geschlagen. Im Supercup gewann Mitte Oktober allerdings Amriswil – mit 3:0 klar und deutlich.
Matchtelegramm
Volley Schönenwerd –LINDAREN Volley Amriswil 0:3 (21:25, 20:25, 27:29) | Schönenwerd, Betoncoupe Arena, 130 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Vladimir Simonovic | 2. Schiedsrichter: Thanh Ut Nguyen | Mannschaftsaufstellung Volley Schönenwerd: Mirco Gerson, Jonathan Rodriguez, Reto Giger, Luca Ulrich, Samuel Taylor-Parks, Velss Leitis, Lukas Hasler (Libero) | Mannschaftsaufstellung LINDAREN Volley Amriswil: Fabrice Egger, Björn Höhne, Mischa von Burg, Jhon Wendt, Abouelsoud Eid, Facundo Imhoff, Ramon Diem (Libero)
Herren 2, NLB
Das Nachwuchsteam trat zuhause gegen Sursee an. Das Gastteam leicht favorisiert, liess ein spannendes Spiel erwarten. LINDAREN Volley Amriswil lag bereits 0:2 in Sätzen zurück, ehe sie das Spiel drehen konnten. Im Entscheidungssatz setzte sich allerdings Sursee knapp mit 15:12 durch. Das NLB Team liegt weiter auf Platz 10 von 12.
Damen 1, 2. Liga
Das Damen 1 trat auswärts gegen den Zweitletzten, Volley Uzwil, an. Uzwil leistete harten Widerstand gegen LINDAREN Volley Amriswil. Die ersten beiden Sätze entschied Amriswil mit jeweils zwei Punkten für sich. Damit war der Bann gebrochen und Uzwil konnte im dritten Satz nicht mehr mithalten. LINDAREN Volley Amriswil gewann klar 3:0 und liegt auf Platz 6 von 10.