Für den Fall, dass Sie es vergessen haben sollten: LINDAREN Volley Amriswil steht in der Meisterschaft 18/19 bei 11 Siegen, 0 Niederlagen und 33:5 in den Sätzen. Und wenn man den Europacup noch dazuzählt, sind es 14 Siege bei 42:7 Sätzen. Das war aber alles im alten Jahr, im 2018. Jetzt haben wir 2019! Und da beginnt’s gleich knüppeldick: Zweimal gegen “Schöni» innert 24 Stunden! Seit langer Zeit weiss man, dass LINDAREN Volley Amriswil am 12. Januar um 17:00 Uhr im Tellenfeld Volley Schönenwerd empfängt. Was man bei der Spielplanung nicht wusste: Das Spiel ist ein echter Knüller «Tabellenführer gegen Tabellenzweiter».
(Urs Staub) Und dann kam der 3. Dezember 2018: In Bern wurden die Achtelfinals im Schweizer Cup ausgelost. 15 mögliche Gegner standen zur Auswahl. Gezogen haben die Amriswiler den denkbar schwierigsten Gegner: Volley Schönenwerd, dazu noch auswärts.
Wenn man im Archiv etwas blättert, gab es eine solche Doppelrunde gegen den gleichen Gegner in den letzten Jahren mehrmals. Am 13. Februar 2016 besiegten die Amriswiler Näfels in der letzten Runde der Qualifikation mit 3:1. Tags darauf stand im Tellenfeld der Cup-Halbfinal gegen den gleichen Gegner an. Vor 970 Zuschauern zog Amriswil mit 13:15 im Tie-Break den Kürzeren und verpasste damit den Cupfinal. Geschlagen wurden sie hauptsächlich von einem Mann: Samuel Ehrat spielte so ungefähr den Match seines Lebens und schlug Amriswil fast alleine. Und wo spielt «Sämi» Ehrat heute? Genau, bei Schönenwerd! Ein Jahr später hatten die Amriswiler Ende Januar ein veritables Stressprogramm zu absolvieren: Am Samstag Meisterschaft in Lausanne, am Sonntag gleichenorts Cup und zwei Tage später CEV-Cup in Ajaccio. Beim Samstagspiel trat man mit allen Ersatzspielern an und verlor gegen ein komplett antretendes LUC mit 3:0. Der Kniff sollte sich am folgenden Tag bezahlt machen: Mit einer ausgezeichneten Leistung qualifizierte sich der erste Anzug Amriswils mit einem 3:1 für den Cup-Halbfinal.
Eine Frage der Taktik
Da Amriswil sieben Punkte Vorsprung gegenüber Schönenwerd aufweist und drei Tage nach dem Cup wieder CEV (in Brčko) ansteht, könnte Coach Marko Klok versucht sein, am Samstag viele Ersatzspieler einzusetzen und den Sieg nicht mit allen Mitteln anzustreben. Anderseits gilt es, nach drei Wochen Pause ohne Ernstkampf den Rhythmus wiederzufinden. Und diesen holt man sich nicht im Training, sondern in Wettspielen!
Schönenwerd hat sich vor dieser Saison ganz geschickt verstärkt. Samuel Ehrat aus Näfels und Chris Frame aus Luzern bilden eine ganz starke Mitte. Ebenfalls von Luzern ist der 21-jährige Aussenangreifer Luca Ulrich gekommen. Er, der Pole Marcin Ernastowicz und der routinierte Nationalspieler Leandro Gerber spielen auf Aussen. Am Pass agiert der Amerikaner Scott Fifer, auf der Diaposition der spanische Topscorer Daniel Rocamora und als Libero Julian Fischer.
Wenn man die Wahl hätte für einen Sieg und eine Niederlage, würde man sicher den Sieg im Cupspiel wählen. Aber ich bin mir sicher: Amriswil will zwei Siege!
Liveübertragung
Das Heimspiel überträgt die vereinseigene TV- Equipe um Regisseur Luca Fischer mit mehreren Kameras und Kommentar live auf www.swiss-sport.tv. Das Rückspiel wird durch Volley Amriswil mit der mitgenommenen festen Kamera ebenfalls via www.swiss-sport.tv gestreamt. Dort können beide Spiele auch noch in den folgenden Tagen als Aufzeichnung angeschaut werden.