Für den während dieser Woche gesundheitlich indisponierten Diagonalangreifer Etienne Schalch startete David Boon. Diese Nominierung war insofern pikant, als der junge 2,10-m-Mann in der letzten Saison für die Neuenburger gespielt hatte. In der Mitte und auf Aussen gönnte der Trainer seinen drei Kräften je zwei Sätze an Spielgelegenheit. Im ersten Durchgang spielten die Gäste bis zum 12:10 resultatmässig auf Augenhöhe, ehe sie durch die Aufschläge von Iliya Goldrin ihre Limiten aufgezeichnet bekamen. Jedenfalls kletterte das Skore nach mehrere Assen auf 20:10. Mit dem 25:14 cachierten die Amriswiler den harzigen Auftakt.
In den zweiten Satz starteten die Platzherren desaströs. Schnell einmal lagen sie 2:7 in Rückstand. Als es etwas später 11:11 stand, schien alles wieder im Lot zu sein. Doch bald lagen die Leute um Captain Goldrin wieder mit drei Punkten hinten, und als es bei 17:22 gar fünf Punkte waren, schien ein Satzverlust unvermeidlich. Gut, es waren nicht nur die sehr fehlerhaften Amriswiler, sondern auch über sich herauswachsende Romands, die für das Zwischenresultat verantwortlich zeigten, aber es war für die sehr vielen Zuschauer, die zum ersten Mal an ein Spiel des Meisters gekommen waren, zwar spannend, aber doch eher von bedenklicher Amriswiler Qualität. Nach dem zweiten Timeout besannen sich die Spieler doch noch auf ihre Qualitäten, holten von den letzten neun Punkten deren acht und gewannen den Abschnitt noch mit 25:23.
Im dritten Satz agierten die Amriswiler wieder weitaus konzentrierter und holten den Sieg mit 25:13.
Weil im Spiel der beiden Tabellenführer Näfels gegen Chênois 3:0 gewann, kletterte Amriswil auf Kosten der Genfer auf den zweiten Ranglistenplatz. Am kommenden Samstag gastiert das Serramalera-Team in Lausanne. Die Waadtländer sind im bisherigen Verlauf der Meisterschaft eine grosse Enttäuschung, verloren sie doch gegen alle fünf vor ihnen klassierten Teams und holten nur zwei Siege gegen St. Gallen und Colombier. Doch Amriswil braucht am Ufer des Genfersees eine klar bessere Leistung, um ohne Schaden heimfahren zu können.
Volley Amriswil – Colombier Volley 3:0 (25:14, 25:23, 25:13)
Amriswil, Sporthalle Tellenfeld, 740 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Matthias Becker; 2. Schiedsrichter: Yves Kälin.
Volley Amriswil: Björn Höhne, Miloslav Dimov, David Boon, Iliya Goldrin, Daniel Urueña, Milan Jovanovic, Ramon Diem (Libero);
Colombier Volley: Quentin Zeller, Luca Borrello, Danail Dimov, Florian Pittet, Jérôme Kunz, Marc Briquet, David Brunner (Libero)
