Ohne die verletzten Andreas Björkman Myhr und Emil Jessen, ohne den angeschlagenen Max Höning und mit Marcus Stroustrup, der krankheitshalber nicht im Vollbesitz seiner Kräfte agieren konnte, stand Michael Suter vor der nicht so einfachen Aufgabe, eine gute Mischung für den Match in Kriens zu finden und gleichzeitig auch das wichtige Heimspiel vom kommenden Sonntag gegen Stäfa in der Belastungssteuerung zu berücksichtigen. Und die 60 Minuten vor rund 1'800 Fans in der Pilatus Arena waren bestimmt nicht die attraktivsten der Saison, aber St.Otmar fand genau in dieser Herausforderung gegen den favorisierten HC Kriens-Luzern ein gutes Gleichgewicht.
Die St.Galler schafften es vor allem in der ersten Halbzeit, das Spiel ausgeglichen zu gestalten. Es brauchte zu Beginn wichtige Paraden von Aleksandar Lacok, die ein frühes Davonziehen des Heimteams verhinderten. Und nach einer offensiv schwierigen Startphase brauchte es lange, geduldige und physisch forderne Angriffe, mit denen St.Otmar aber immer wieder Lösungen fand. Michael Suter wechselte im Rückraum und am Kreis sehr viel durch. Und auch wenn es den verschiedenen Zusammensetzungen hin und wieder an Automatismen fehlte, machten die stabilen St.Galler dabei positiv auf sich aufmerksam. Nevio Niederer (3) zeigte ein starkes Spiel; auch Mael Tobler trug sich als zweifacher Torschütze in die Statistik ein.
St.Otmar schaffte es so, dass Kriens-Luzern, das am vergangenen Sonntag in der ersten Halbzeit gegen Stäfa 24 Tore geschossen hatte, nie seine Wucht und sein Tempo entfalten konnte. Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel aber dann doch den erwarteten Verlauf. Die Zentralschweizer erhöhten bis zur 39. Minute auf 21:16 und machten damit faktisch den Deckel drauf. Die St.Galler blieben zwar bis zum Schlusspfiff beständig, konnten aber nicht mehr reagieren. Jedoch gelang es, in der schmucken Arena nie einen Lauf oder eine Euphorie des Heimteams aufkommen zu lassen. Die Gäste setzten in wichtigen Momenten immer wieder kleine Nadelstiche und hielten dagegen – das zeigt sich auch am Ergebnis.
Gemessen wird St.Otmar aber in dieser Woche vor allem am Heimspiel gegen Stäfa vom Sonntag (17 Uhr, Kreuzbleiche). Nach dem überraschend deutlichen Sieg von GC Amicitia gegen den HSC Suhr Aarau im zweiten Match vom Mittwochabend hat dieses noch einmal zusätzlich an Bedeutung gewonnen.
HC Kriens-Luzern – TSV St.Otmar 29:24 (16:14)
Pilatus Arena – 1797 Zuschauer/innen – Sr. Abalo/Maurer.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Kriens-Luzern; 5mal 2 Minuten gegen St.Otmar.
Kriens-Luzern: Bonnefoi (14 Paraden), Scheidiger (1 Parade); Aellen (3), Sigrist (7/5), Wolfisberg (1), Orbovic (4), Cepic (6), Oertli (1), Schlumpf (5), Bader (2), Langenick, Fuchs, Hochuli, Flückiger.
St.Otmar: Lacok (6 Paraden), Jochum (2 Paraden); Bolt (1), Tobler (2), Dörwaldt (2), Brülisauer, Niederer (3), Heinl, Stroustrup (1), Löfström (5), Alves (1), Schneider (2), Möller, Braun (6/4), Wetzel (1).
Bemerkungen: Kriens-Luzern ohne Schelker, Sipic, Müller, Idrizi (alle verletzt) und Milosavljevic (rekonvaleszent). St.Otmar ohne Björkman Myhr, Jessen, Küffer (alle verletzt), Locher (rekonvaleszent) und Höning (angeschlagen). Sigrist schiesst Penalty an den Pfosten und scheitert im Nachschuss an Jochum (11./4:3).