Das weiterhin ohne Daniel Urueña angetretene Serramalera-Team startete optimal ins Spiel: Aufschlag Goldrin, ein Wunderschlag, und keine Bewegung in der Jona-Annahme. Zweiter Aufschlag, eine Finte, ansatzlos und nicht als solche erkennbar. Der Israeli hatte den Tarif schon mal gesetzt! Mit klarer Amriswiler Dominanz ging’s weiter. Etienne Schalch und Goldrin punkteten regelmässig, und bei Satzmitte zog der Amriswiler Block eine Sternstunde ein: Drei Blocks durch Joel Hauck und Bruno Jukic in Serie. Nach dem 17:8 war der Satz natürlich entschieden, und bis der Durchgang mit 25:17 endete, sortierten sich die Teams schon mal für Durchgang 2.
Dem Fachpublikum und auch dem Amriswiler Team war klar, dass es mit der glasklaren Dominanz ein Ende haben würde. Auf die 4:1-Führung des Heimteams reagierten die St. Galler mit dreimaliger 1-Punkte-Führung. Dann begannen die Gastgeber, eine solide Führung zu erspielen. Via 11:8 erhöhten sie bei 16:11 auf fünf Punkte. In der Zwischenzeit war Björn Höhne für den im Angriff unglücklich kämpfenden Bruno Jukic gekommen. Doch plötzlich übernahm bei Jona ein Mann das Kommando: Der einzige Legionär, der amerikanische Passeur Nathan Lietzke, punktete mehrmals sehenswert, und er führte sein Team beim 20:20 wieder heran. Doch genau in diesem Moment packte Goldrin zwei Superschläge aus, und brachte Amriswil wieder mit zwei Punkten in Front. Da den Gästen just im dümmsten Moment auch noch zwei Aufschlagfehler passierten, kamen die Platzherren doch noch zum sicheren 25:22.
War der erste Satz spannungsmässig ein laues Lüftchen, der zweite ein starker Wind, sollte der dritte ein Orkan werden. Die Joner waren bis in die Zehenspitzen geladen in den Satz gestartet und lagen bis zum 11:8 dauernd vorne. Die folgende 11 Punkte gingen dann aber im Verhältnis von 9 zu 2 an die Amriswiler, und beim 17:13 schien der Sieg in greifbare Nähe gerückt. Doch wie gewonnen, so zerronnen: Nachdem Nico Süess und Nico Fuchs den Trainer auf der Dia-Position nicht überzeugt hatten, probierte er mit Simon Margot eine weitere Variante, und der 24-Jährige schaffte den Anschluss und gar die Führung im Alleingang. Jetzt musste Amriswil aufholen, und immer wieder Schalch hielt sein Team im Rennen. In der Money Time vergaben die Amriswiler zuerst zwei Matchbälle, dann Jona drei Satzbälle, ehe Hauck nach dem 28:28 vorerst Luca Ulrich und dann noch Ramon Caviezel blockte.
Der Sieg ging an ein starkes Amriswiler Team, das damit in Tuchfühlung mit Leader Näfels bleibt. Am 3. Januar kommt es im Glarnerland zum Schlager zwischen Leader und erstem Verfolger.
Volley Amriswil – TSV Jona Volleyball 3:0 (25:17, 25:22, 30:28)
Amriswil, Sporthalle Tellenfeld, 925 Zuschauer; 1. Schiedsrichter: Aleksander Sikanjic; 2. Schiedsrichter: Jorge Bastante. Mannschaftsaufstellung Volley Amriswil: Iliya Goldrin, Joel Hauck, Etienne Schalch, Bruno Jukic, Miloslav Dimov, Milan Jovanovic, Ramon Diem (Libero); Mannschaftsaufstellung Jona: Dominic Lauener, Nathan Lietzke, Ramon Caviezel, Linus Birchler, Nico Süess, Luca Ulrich, Cyrill Weiss (Libero)