VOLLEY AMRISWIL IM EUROPACUP TROTZ STEIGERUNG CHANCENLOS

Ohne den verletzten Sébastien Steigmeier war der amtierende Schweizer Meister am Mittwochabend, 17. Januar 2018, im Achtelsfinal-Hinspiel gegen den französischen Cupsieger Ajaccio ohne jede Chance. Das Heimteam vermochte sich zwar im Laufe des Spiels zu steigern, doch der Gegner war nie wirklich gefährdet.


(Bernhard Windler)

Trainer Ratko Pavlicevic war nicht zu beneiden: Roman Brühwiler, der erste Ersatz für Diagonalangreifer Steigmeier hatte sich beim Spiel gegen Schönenwerd an der Hand verletzt. Der für diese Position als zweiter Ersatz vorgesehene Nehemiah Mote hatte sich ebenfalls verletzt, und so sah sich der Coach gezwungen, seinen besten Aussenangreifer Jovan Djokic auf Dia zu bringen. Dieser avancierte auf der ungewohnten Position mit 14 Punkten zum besten Angreifer. – Auf der Gegenseite musste der Coach von Ajaccio auf den ex-Amriswiler Brett Dailey verzichten.

Klare Verhältnisse im ersten Satz

Im ersten Satz vermochten die Ostschweizer gerade einmal bis zum 4:4 mitzuhalten, dann punkteten die Korsen gnadenlos und setzten sich vom 4:7 über 5:11 und 7:16 immer mehr ab. Am Satzende hiess es 14:25. Die Amriswiler hatten bei eigenem Aufschlag genau einen Punkt gebucht und sich mit fünf Aufschlagfehlern selber um die kleine Chance gebracht.

Gleiches Bild im zweiten Durchgang

Im zweiten Satz lag Amriswil beim 5:4 erstmals in Führung, doch die im Angriff sehr effizienten Franzosen antworteten mit Gewalt. Vor allem ihr Diagonalangreifer, der 33-jährige Argentinier José-Luis Gonzalez zerbombte die Abwehr immer wieder. Der zweitbeste Angreifer der starken französischen Liga entpuppte sich als absoluter Weltklassespieler, der dem Schweizer CEV-Cup-Vertreter auch beim Aufschlag häufig keine Annahmechance liess. Mit 16:25 ging auch dieser Satz klar an die Franzosen.

Leises Aufbäumen gegen Schluss hin

Der dritte Satz war weit ausgeglichener als die vorangegangenen Abschnitte. In der Zwischenzeit war Nehemiah Mote anstelle von Marko Kesten ins Spiel gekommen und setzte gleich einige Tupfer im Angriff. Weil auch Hugo Hamacher immer besser ins Spiel fand, entstand ein Anflug von Spannung. Bis zum 16:16 konnten die nicht sehr zahlreich erschienenen Zuschauer auf eine Überraschung hoffen, doch Gonzalez zerstörte mit einer unwiderstehlichen Aufschlagsserie die letzten Hoffnungen.

Fazit

Das Amriswiler Team zog sich den Umständen entsprechend nicht schlecht aus der Affäre. Mit 49% guten Annahmen verzeichneten sie in der Statistik gar den besseren Wert als die Korsen. Die 10:2 Fehler im Angriff und die 1:9-Statistik bei den erfolgreichen Blocks zeigen auf, in welchen Sparten die Schweizer dem Gegner klar unterlegen waren.


Matchtelegramm

Volley Amriswil – GFC Ajaccio 0:3 (14:25, 16:25, 19:25) Tellenfeld, Amriswil; 400 Zuschauer, Schiedsrichter: 1. Pavel Anderson (Russland), 2. Mirjana Galic (Bosnien-Herzegowina). Startformation Volley Amriswil: H. Hamacher, M. Kesten, J. Djokic, R. Baghdady, A. Ljubicic, J. Howatson, C. Daniel (Libero)


 

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