AMBITIONIERTE PIKES SETZEN AUF STÄRKE DER EIGENEN TALENTSCHMIEDE

(JG) Am kommenden Wochenende startet die Eishockey 1. Liga in die neue Saison 2019/20. Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Meisterschaft sprach regioSPORT.ch mit dem Präsidenten und Sportchef der PIKES EHC Oberthurgau 1965, Gregor Müller, über die Strategie des Vereins und die Ziele des Fanionteams.

Die PIKES sind zum Auftakt Gast beim SC Herisau. Die Partie wird am Sonntag, 22. September 2019, um 16:00 Uhr im Sportzentrum Herisau ausgetragen.

Gregor Müller, Präsident und Sportchef der PIKES EHC Oberthurgau 1965.

regiosPORT.ch: Herr Müller, wie sieht die Strategie des PIKES-Vorstands aus?

Gregor Müller: Im Herbst 2017 haben wir uns entschieden, die sportliche Leitung der 1. Mannschaft ab der
Saison 2018/2019 zu übernehmen, unter der Bedingung den totalen Umbruch durchzuführen, aber auch im Wissen, dass sich die Rahmenbedingungen merklich verändern werden. Ziel war und ist es sicherlich, aktuelle und frühere PIKES-Nachwuchsspieler zu integrieren, verstärkt mit Spielern, welche möglichst unserem familiären Umfeld bekannt sind oder zu denen gute persönliche Kontakte bestehen. Vor allem war uns auch wichtig, speziell für die jungen Spieler, als Alternative zu einem reinen Juniorenbetrieb qualitativ hochstehende Trainings und attraktives Eishockey zu bieten. Selbstverständlich haben wir diese sehr schwierige Umsetzung auch vollzogen, damit wir in 2 bis 3 Jahren möglichst erfolgreicher spielen werden.


Welches sind die wichtigsten Ziele für die neue Saison?

G. M.: Einige Ziele haben wir bei der Kaderzusammenstellung schon erreicht. Inzwischen hat doch schon die Mehrheit des 24-Mann-Kaders (22 Spieler plus 2 Goalies) im PIKES-Nachwuchs gespielt. Natürlich sind wir mit den anderen Zuzügen auch sehr zufrieden. Bei Eric Arnold, Dennis Urech und Jan Vogel wussten wir durch die persönlichen, langjährigen Kontakte, dass sie früher oder später bei einem Neuanfang sowieso zu den PIKES ins EZO kommen würden. Betreffend Rangierung haben wir uns trotz des sehr jungen und relativ kleinen Kaders ein sportlich hohes Saisonziel gesetzt und möchten wenn möglich den Heimvorteil bei den Playoffs erreichen.


Wie sieht es mit einem allfälligen Aufstieg in die MySports-League aus?

G. M.: Ein Aufstieg bringt doch einiges an höheren finanziellen Belastungen. Es ist ja bekannt, dass die zwei Top-Favoriten der Gruppe trotzdem einen Aufstieg anstreben. Die Rahmenbedingungen haben sich, wie eingangs bereits erwähnt, bei den PIKES aber auch in dieser Beziehung geändert und zudem werden wir die Nachwuchsabteilung nie wegen der 1. Mannschaft vernachlässigen. Daher könnte für uns ein Aufstieg, falls sportlich überhaupt erreichbar, nur in Zusammenarbeit mit einem höherklassigen, zuverlässigen National League- oder Swiss League-Partner zu diskutieren sein.


Wo sehen Sie die PIKES-Mannschaft in der 1. Liga aktuell budgetmässig rangiert?

G. M.: Nach den grossen Veränderungen sind wir mit den Gesamtkosten der 1. Mannschaft wohl irgendwo im Mittelfeld der Ostgruppe zu finden. Klar kommt immer diese Frage, aber inzwischen sind die früheren Geschichten ein „alter Zopf“ und wir haben andere Voraussetzungen auch in dieser Beziehung. Aber Neid und Argwohn anstatt einer wünschenswerten Sachlichkeit stehen natürlich immer noch für einige Funktionäre anderer Vereine im Fokus. Auf einem sogenannt „trockenen“ Spielermarkt sind Faktoren wie persönliche und familiäre Kontakte sowie ein gutes Team und Mannschaftskollegen mindestens so wichtige Faktoren wie Entschädigungen, welche oft nicht mehr bezahlbar sind.
Bestes Beispiel ist unser Torhüter Michal Chmel. Er war von der halben MySports League und 1. Liga mit besten Offerten angefragt worden. Für die PIKES entschieden hat er sich aber nach einem Telefon mit seinem früheren langjährigen Schulkollegen aus Tenero, Loris Müller, zu dem er Vertrauen hat, mit dem ihn eine sehr gute Kollegialität verbindet und der natürlich auch die gleiche Sprache spricht. Fazit: Ich erwarte auf jeden Fall, dass wir uns sportlich besser rangieren, als dies in einer Budget-Tabelle der Fall wäre.


Liegt beim Saisonauftakt am 22. September in Herisau ein Sieg drin?

G. M.: Wir hatten in der Vorbereitung enormes Verletzungspech und müssen jetzt abwarten, welche Spieler schon wieder zurück sein werden. So oder so werden wir unsere Chancen haben, auch wenn das Startspiel gegen ein dermassen gut eingespieltes Team wie Herisau mit ihrem Trainer Markus Rechsteiner doch eine grosse Knacknuss sein wird.

Herr Müller, besten Dank für das Gespräch und viel Erfolg in der neuen Saison.


 

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