SPUCKAFFÄRE FC AU-BERNECK: VERBAND GREIFT HART DURCH

Carlo Lamorte (im gelben Trikot) wird bis im August des nächsten Jahres aus dem Verkehr gezogen. (Bild: fas)


Der Fussballverband hat in Sachen Spuckaffäre beim FC Au-Berneck entschieden: Carlo Lamorte wird bis 22. August 2024 gesperrt. (rheintal24.ch)

Carlo Lamorte soll nach dem Spiel gegen Brühl beim Zurücklaufen in die Kabine den Schiedsrichter angespuckt haben. So zumindest die Version des Verbandes. Lamorte selber stellt sich nach wie vor auf den Standpunkt, auf den Boden gespuckt zu haben und der sich in der Nähe befindende Schiedsrichter habe dies als Spuckattacke gegen ihn interpretiert und entsprechend rapportiert. Rekonstruierbar ist die ganze Geschichte nicht mehr: Im Regionalfussball werden keine Bewegtbilder produziert.

Ein Jahr Sperre

Nach dem Vorfall hat der Ostschweizer Fussballverband OFV den Spieler für neun Partien bis zum 22. Oktober gesperrt. Der Verein habe danach sofort Rekurs eingelegt, bestätigte Guido Böhrer am Rande des ersten Geisterspiels gegenüber rheintal24. Der Rekurs wurde schlussendlich vom Schweizerischen Fussballverband SFV abgeschmettert und heute Morgen das Strafmass bekanntgegeben: Der 20-Jährige darf bis 22. August 2024 kein offizielles Spiel bestreiten. Somit wurde das Strafmass auf ein Jahr (25 Spiele) festgelegt.

Gemäss OVF-Präsident Stephan Häuselmann wurde der Fall von der KDK des Schweizerischen Fussballverbandes behandelt: «Ich gehe davon aus, dass es aufgrund der Einsprachefrist immer noch ein laufendes Verfahren ist.»

Der Betroffene sagt auf Nachfrage: «Ich bin sehr enttäuscht. Ein Jahr ohne Spielpraxis ist natürlich hart. Ich werde für etwas bestraft, was ich nicht getan habe. Der Verband hat von mir ein detailliertes Statement (Inhalt liegt rheintal24 vor) zum Fall erhalten. Anscheinend wurden meine Argumente nicht berücksichtigt.»

Präsident Ernst Graf wusste nichts vom Strafmass und wollte sich dazu auch nicht äussern.

Das Urteil hat auch Auswirkungen auf Strafpunktestatistik. Die Auer werden aktuell mit 187 Strafpunkten geführt.

Funktionär bereits zurückgetreten

Ebenfalls bekannt ist mittlerweile das Strafmass für den Funktionär, der im Heimspiel gegen Wittenbach bei einem Konter der Gäste einen Ball auf das Spielfeld kickte und damit einen Spielunterbruch provozierte. Er darf bis am 4. Juli 2024 keine offizielle Funktion bekleiden. Eine Rückkehr nach Ablauf der Strafe ist für den Betroffenen aber kein Thema. Er ist von sich aus bereits von all seinen Funktionen zurückgetreten.

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